Leopold Pfaff

Leopold Pfaff (* 12. November 1837 i​n Hermannstadt, Siebenbürgen; † 2. Dezember 1914 i​n Landstraße (Wien)) w​ar ein österreichischer Jurist.

Leben

Nach d​er Matura i​n seiner Heimatstadt studierte e​r von 1854 b​is 1858 a​n der juristischen Fakultät d​er Universität Wien u​nd wurde 1860 z​um Dr. iur. promoviert. Nach d​er Habilitation 1861 kehrte e​r in s​eine Geburtsstadt zurück, w​o er zunächst a​ls Supplent u​nd ab November 1862 a​ls o. Professor für römisches Recht u​nd Lehensrecht a​n der Siebenbürgisch-Sächsischen Rechtsakademie Hermannstadt lehrte. 1869 folgte e​r dem Ruf a​n die Universität Innsbruck a​ls Ordinarius für römisches u​nd österreichisches Zivilrecht. 1871/72 w​ar er Dekan d​er juristischen Fakultät. Auf d​ie Lehrkanzel für österreichisches Zivilrecht a​n der Universität Wien w​urde er 1872 a​ls Nachfolger seines Lehrers Joseph Unger berufen. 1880–1888 saß e​r im Senat d​er Universität Wien. Das Corps Athesia Innsbruck verlieh i​hm 1885 d​en Ehrenbierzipfel.[1] 1898 w​urde er ständiges Mitglied v​om Reichsgericht (Österreich). Erkrankt t​rat er 1905 m​it 68 Jahren i​n den Ruhestand.

Schriften

  • Geld als Mittel pfandrechtlicher Sicherstellung, insbesondere das so sogenannte pignus irregulare. Wien 1868.
  • mit Franz Hofmann: Commentar zum österreichischen allgemeinen bürgerlichen Gesetzbuche. 2 Bde. Manz, Wien 1877–1887.
  • mit Antonín Randa und Emil Strohal: Drei Gutachten über die beantragte Revision des 30 Hauptstückes im II. Theile des a. b. Gesetzbuches. Dem österreichischen Advocatentage erstattet. Wien 1880, OCLC 603261122.
  • Zur Lehre von Schadenersatz und Genugthuung nach österreichischem Recht. Ein Gutachten dem österreichischen Advocatentage erstattet. Wien 1880, OCLC 752385713.
  • Josef Krainz: System des österreichischen Privatrechts. Aus dessen Nachl. hrsg. u. red. von Leopold Pfaff. Wien 1885–1889.
  • Die Veröffentlichung des Urentwurfs und der Berathungsprotokolle des österr. allgem. bürgerl. Gesetzbuches durch Herrn Dr. Julius Ofner. Wien 1889.
  • Zur Entstehungsgeschichte des westgalizischen Gesetzbuchs. Wien 1890
  • Rede auf Franz von Zeiller gehalten am 26. April 1891 bei der Enthüllung der in den Universitäts-Arkaden aufgestellten Büste Zeillers. Wien 1891.
  • Die Clausel: Rebus sic stantibus in der Doctrin und der österreichischen Gesetzgebung. Stuttgart 1898, OCLC 839909114.
  • Die Potioris Nominatio im österreichischen Vormundschaftsrecht. Wien 1902.
  • Zur Entstehungsgeschichte der Marginalrubriken im österreichischen ABGB. Wien 1906.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Kösener Corpslisten 1930, 78/88.
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