Leopold Joseph von Lamberg
Leopold Joseph von Lamberg (* 13. Mai 1654; † 28. Juni 1706 in Wien) war ein österreichischer Diplomat.
Leben
Leopold Joseph Lamberg bot 1694 vergeblich für das Amt eines Obersthofmarschalls am Hof von Kaiser Leopold I. 50 000 Gulden. Für den vornehmsten Posten der kaiserlichen Diplomatie, den des Botschafters beim Heiligen Stuhl zahlte er 1699 100 000 Gulden à fonds in die kaiserliche Kasse. Darüber hinaus schoss er in den Jahren seiner Amtsführung nahezue eine halbe Million Gulden zu. Das Gehalt des Botschafters betrug 18 000 Gulden. Er organisierte einen prunkvollen Einzug in Rom, hatte eine kostspielige Hofhaltung und eine Vorliebe für Kunstwerke, was sein beträchtliches Vermögen nahezu ausschöpfte. Als er 1705 zurückberufen wurde, glaubte er die Anwartschaft eines führenden Amtes erworben zu haben. Kaiser Joseph I. kooptierte ihn an führender Stelle in seinen Geheimen Rat, wo schon Johann Philipp von Lamberg (* 1652; † 1712) und Franz Joseph I. von Lamberg (* 1637; † 1712) saßen. Minister wurde er nicht.[1]
Literatur
- Constantin von Wurzbach: Lamberg, Leopold Joseph Graf. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 14. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1865, S. 35 f. (Digitalisat).
- Anton Victor Felgel: Lamberg, Leopold Josef Graf von. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 17, Duncker & Humblot, Leipzig 1883, S. 540 f.
- Friedrich Polleroß: Die Kunst der Diplomatie. Auf den Spuren des kaiserlichen Botschafters Leopold Joseph Graf von Lamberg (1653–1706), Michael Imhof Verlag, Petersberg 2010
Einzelnachweise
- Karl Gutkas: Prinz Eugen und das barocke Österreich. Residenz Verlag, Salzburg/Wien 1985, 439 Seiten, S. 78.
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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Georg Adam von Martinitz | österreichischer Botschafter beim Heiligen Stuhl 1700 bis 1705 | Wolfgang Hannibal von Schrattenbach |