Lendas
Lendas oder Lentas (griechisch Λέντας (m. sg.)) ist ein Ort an der Südküste der griechischen Insel Kreta mit rund 80 Einwohnern. Die (Volks-)Etymologie leitet den Namen vom altgriechischen Wort für Löwe (λέων, leōn; Akk. altgriechisch λέοντα, leonta → altgriechisch λέοντας, leontas → Lentas) ab, weil in der vorgelagerten Landzunge die Form dieses Tieres erkennbar ist.
Lendas Λέντας | |||
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Basisdaten | |||
Staat | Griechenland | ||
Region | Kreta | ||
Regionalbezirk | Iraklio | ||
Gemeinde | Gortyna | ||
Geographische Koordinaten | 34° 56′ N, 24° 55′ O | ||
Einwohner | 80 (2011[1]) | ||
LAU-1-Code-Nr. | 91091005 |
Besiedelungsspuren lassen sich in Lendas bis in das 3. und 2. Jahrtausend v. Chr. zurückführen. Seine Blüte erlebte der Ort in der griechischen und römischen Epoche der Antike, als sich hier der wichtige Hafen Leben oder Lebena befand. Möglicherweise war dieser Hafen abhängig von Gortyn.
Seit dem 5. Jahrhundert v. Chr. war Lendas wegen seines Asklepios-Heiligtums berühmt. Spuren dieses Heiligtums sind heute noch zu sehen. Dort gab es eine Quelle, die heute aber ausgetrocknet ist. Die Behauptung, dass es sich dabei um eine antike Heilquelle gehandelt habe, stimmt so nicht. Die antiken Griechen kannten den Gedanken des zu trinkenden Heilwassers noch nicht, er kommt erst in späterer Zeit auf. Wasser diente in solchen religiösen Bezirken vor allem der kultischen Reinigung.[2]
In den 1980er Jahren war Lendas ein beliebtes Ziel für Rucksacktouristen, die vor allem in der westlich des Ortes gelegenen Bucht als geduldete Wildcamper unterkamen. Heute entsteht an gleicher Stelle der Ort Dytiko.
Lendas ist täglich außer Samstag und Sonntag mit dem Überlandbus von Iraklio nach Matala aus zu erreichen, wobei in Agii Deka oder Mires in den Bus nach Lendas umgestiegen werden muss.
Literatur
- Arn Strohmeyer: Lentas – ein Dorf am Libyschen Meer. Lilienthal 2004
- Arn Strohmeyer: Die Stätte des heilenden Gottes. Das Asklepiosheiligtum in Lentas. Lilienthal 2012
Einzelnachweise
- Ergebnisse der Volkszählung 2011 beim Nationalen Statistischen Dienst Griechenlands (ΕΛ.ΣΤΑΤ) (Memento vom 27. Juni 2015 im Internet Archive) (Excel-Dokument, 2,6 MB)
- Antje Krug: Heilkunst und Heilkult. Medizin in der Antike. München 1984