Lehrerrolle
Lehrerrolle beschreibt eine soziale Rolle, die ein Lehrer innerhalb des Unterrichts und des Systems Schule einnimmt. Sie umfasst Verhaltenserwartungen zur Planung und Gestaltung des Unterrichts sowie zur Beziehung zu den Schülern, den Eltern und im Kontext des Lehrerkollegiums. Hinzu kommt die Erwartung an sein Verhalten als öffentlich Bediensteter, als Vertreter der Staatsgewalt: zum Beispiel Rechtsstaatlichkeit, Gleichbehandlung, Weisungsbindung. Durch die Notengebung und den Unterricht greift jeder Lehrer letztlich in die Lebenschancen der Kinder ein, auch gegen das Familienrecht. Daher unterliegt das deutsche Schulwesen der Aufsicht des Staates (Grundgesetz Art. 7 (1)). Das gilt auch für private Schulen.
Die Ziele und Inhalte des Unterrichts unterliegen staatlichen Vorgaben über die Lehr- und Rahmenpläne, die den (selektiven) Prüfungen und Leistungsfeststellungen zugrunde liegen. Die pädagogische Rolle des Lehrers kann in den methodischen Großformen differieren. In der Unterrichtsform Lehrgang kann die Rolle des Lehrers eher als „Wissensvermittler“ beschrieben werden, im Training als „Anleiter“, im Schulprojekt als „Berater“. Häufig wird die methodische Gestaltung des Unterrichts in einem Spannungsfeld von „lehrerzentriert“ bis „schülerorientiert“ eingeordnet. Zum Beispiel im Projektunterricht übernehmen die Schülerinnen und Schüler Planungsaufgaben, die im Lehrgang in den Kompetenzbereich des Lehrers gehören. Jede Lehrerrolle verlangt vom Lehrer eigene didaktische und Methodenkompetenzen.