Leïla Chaibi
Leïla Chaibi (* 5. Oktober 1982 in Dijon) ist eine französische Politikerin (La France insoumise). Seit der Europawahl 2019 ist sie Mitglied des Europäischen Parlaments als Teil der Konföderalen Fraktion der Vereinten Europäischen Linken/Nordische Grüne Linke.
Leben
Leïla Chaibi wurde am 5. Oktober 1982 in Dijon geboren. Nach ihrer Schulausbildung studierte sie Politikwissenschaften am Institut d'études politiques de Toulouse, das Studium schloss sie 2005 ab.[1]
Erstes politisches Engagement
Während ihres Studiums arbeitete Chaibi als Mitglied der SUD Étudiant, dem Studierendenverband des Gewerkschaftsverbandes Union syndicale Solidaires. Dennoch blieb Chaibi lange abseits der klassischen politischen Organisationen – erst 2009 trat sie der neugegründeten Nouveau Parti anticapitaliste bei. Enttäuscht über den Isolationismus der NPA, die sich weigerte, sich mit anderen Organisationen und Parteien der Linken zu verbünden, verließ sie diese im Februar 2011, um sich der Parti de gauche anzuschließen. In der Partei wurde sie „nationale Sekretärin für Armutsbeseitigung“ (secrétaire nationale à l'abolition du précariat).
Engagement bei der Front de gauche und La France insoumise
2012 arbeite Chaibi als Mitglied des Nationalen Kampagnenrates der Front de gauche für die Präsidentschaftswahl 2012 und leitet dabei die „Usine“, das Hauptquartier der Kampagne des Präsidentschaftskandidaten Jean-Luc Mélenchon.[2] Im Rahmen der Präsidentschaftskampagne führt sie auch Feldaktionen durch, wie z. B. die „Dekontamination“ eines Arbeitsamtes.[3]
Bei den Parlamentswahlen 2012 kandidierte Leïla Chaibi erstmals für ein Mandat im zehnten Wahlkreis von Paris, verlor jedoch deutlich bereits im ersten Wahlgang mit 11,62 Prozent der Stimmen gegen Denis Baupin (EELV/PS mit 42,89 Prozent) und Chenva Tieu (UMP mit 23,13 Prozent). Für die Kommunalwahlen 2014 führte sie die Liste der Front du Gauche À Paris, place au peuple!, unterstützt von Danielle Simonnet und Jean-Luc Mélenchon, im 14. Arrondissement von Paris an.
Bei den Parlamentswahlen 2017 kandidierte Chaibi erneut im zehnten Wahlkreis für La France insoumise. Mit 14,62 Prozent der Stimmen zog sie in zweite Runde ein, konnte sich jedoch in der zweiten Runde mit 39,89 Prozent nicht gegen Anne-Christine Lang von La République en marche! 60,11 Prozent durchsetzen.[4]
Einzug ins Europaparlament
Für die Europawahl 2019 nominierte sie La France insoumise für den dritten Listenplatz.[5] Bei der Wahl gewann die Partei mit 6,31 Prozent der Stimmen 6 der 79 französischen Mandate. Sie trat der Konföderalen Fraktion der Vereinten Europäischen Linken/Nordische Grüne Linke bei. Für ihre Fraktion ist sie Mitglied im Ausschuss für Beschäftigung und soziale Angelegenheiten sowie stellvertretendes Mitglied im Ausschuss für Verkehr und Tourismus.[6]
Weblinks
- Twitter-Account von Leila Chaibi
- Leïla Chaibi in der Abgeordneten-Datenbank des Europäischen Parlaments
Einzelnachweise
- Leïla Chaibi. In: La France insoumise. Abgerufen am 24. September 2019 (französisch).
- Mélenchon emménage à l’Usine. 30. September 2011, abgerufen am 24. September 2019 (französisch).
- L'occupation du Pôle Emploi et la solitude du chômeur. 18. Januar 2012 (französisch, lemonde.fr [abgerufen am 24. September 2019]).
- Ministère de l'Intérieur: Résultats des élections législatives 2017. Abgerufen am 24. September 2019 (französisch).
- Manon Aubry, tête de liste France insoumise aux européennes. 8. Dezember 2018, abgerufen am 24. September 2019 (französisch).
- Home | Leila CHAIBI | Abgeordnete | Europäisches Parlament. Abgerufen am 24. September 2019.