Laurentius Lombardo
Laurentius Lombardo OSB (* um 1520/1530 in Laibach; † nach 1579), war ein römisch-katholischer Geistlicher, zunächst Zisterzienser und von 1568 bis 1579 Abt der Benediktinerabtei St. Blasius zu Admont.
Leben und Wirken
Laurentius Lombardo hatte seine Erziehung im Kloster Sittich in Krain erfahren. Anschließend wurde er Zisterzienser in Stift Rein, bevor er nach Sittich zurückkehrte und hier Subprior wurde. 1568 wurde er Abt im Stift Admont, das wirtschaftlich wie religiös daniederlag. Die wirtschaftliche Lage suchte er durch umfangreichen Verkauf und Verpfändung der Klostergüter zu kompensieren, dem ein kostspieliger Lebensstil entgegenstand.
„1579 kam das Ende der Regierung des Abtes Lorenz. Die Visitation durch den Rottenmanner Propst Johann Muchitsch und etliche weitere geistliche und weltliche Kommissäre ergab ein tristes Bild der klösterlichen Verhältnisse, wobei der Abt die Schuld mehr oder minder auf die gewalttätige Art des Protestanten Friedrich Hofmann auf Burg Strechau [Anmerkung: gemeint ist vielmehr Hans Hofmann von Grünbühel!] schob, hinsichtlich des finanziellen Ruins auf die Eisenerzer Gewerken, die sich an den admontischen Wäldern vergreifen und keinerlei Entschädigung zahlen. Lombardo bekannte sich zum katholischen Glauben, gab aber zu, dass er gegen die überhandnehmenden protestantischen Bräuche machtlos sei gleichwie die Pfarrer draußen auf dem Lande; der stiftische Sekretär und der Forstmeister waren wie der Hofrichter Sundermann offene Protestanten. Der Prior Sebastian Nebula, der aus der Diözese Gurk stammte, erklärte, er sei katholisch; er sorge dafür, dass im Stift täglich zwei Messen gelesen werde.“ Der Abt legte auf Druck der Kommission sein Amt nieder und kehrte nach Sittich zurück.
Die Administratur Polydor von Montegnanas
Als Administrator des Stifts Admont wurde nach der Resignation von Laurentius Lombardo seitens des Landesfürsten, Erzherzog Karl, der Propst des Stifts Rudolfswerth, Polydor von Montegnana bestimmt, der in Padua und Venedig studiert hatte und 1563/1564 Dompropst des Bistums Laibach gewesen war. 1566 hatte er beim Tode seines Onkels Wolfgang Neff seine Wahl zum Abt von Kloster Sittich durchsetzen wollen, ohne aber über die kirchenrechtlichen Voraussetzungen zu verfügen. Da ihm – bei neuerlicher Schuldenaufnahme und weiteren Verpfändungen von Klosterbesitz (darunter Schloss Admontbichl) – die angestrebte Konsolidierung der stiftischen Finanzen nicht gelungen war, resignierte er selbst wiederum 1581 und kehrte nach Rudolfswerth zurück, wo er 1604 verstarb.
Literatur
- Rudolf List: Stift Admont 1074–1974. Festschrift zur Neunhundertjahrfeier. Oberösterreichischer Landesverlag, Ried im Innkreis 1974, S. 241–251.
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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Valentin Abel | Abt von Admont 1568–1579 | Johannes IV. Hofmann |