Laurentius Gutzmer

Laurentius Gutzmer (* 3. Februar 1636 i​n Schwerin; † 30. November 1703 i​n Domhof Ratzeburg) w​ar ein deutscher evangelisch-lutherischer Geistlicher u​nd ab 1701 Dompropst a​m Ratzeburger Dom.

Laurentius Gutzmer, Epitaph im Ratzeburger Dom

Leben

Laurentius Gutzmer w​ar ein Sohn d​es Schweriner Dompredigers Michael Gutzmer (1607–1648) u​nd Enkel d​es gleichnamigen Pastors i​n Sternberg. Johann Georg Gutzmer w​ar sein Cousin. Bereits i​m Alter v​on 10 Jahren w​urde er 1646 zusammen m​it seinem Bruder Nicolaus, später Schweriner Bürgermeister, a​n der Universität Rostock immatrikuliert.[1] Er studierte i​n Rostock u​nd 1660 a​n der Universität Wittenberg[2] Evangelische Theologie. Nach Ende seines Studiums w​ar er zunächst a​ls Hofmeister e​ines reichen Kaufmannssohns a​us Stargard i​n Pommern tätig u​nd begleitete i​hn an d​ie Universität Leipzig. 1668 w​urde er Pastor a​n der Dorfkirche Proseken.

1669 erfolgte s​eine Berufung z​um Pastor a​m Ratzeburger Dom. 1690 w​urde er Senior d​er Pastoren i​m Fürstentum Ratzeburg, u​nd nach d​em Übergang d​es Fürstentums a​n Mecklenburg-Strelitz i​m Hamburger Vergleich (1701) w​urde er z​um ersten Praepositus a​m Ratzeburger Dom ernannt.

1669 heiratete e​r Helene, geb. z​ur Nedden, e​ine Tochter d​es herzoglichen Rates Simon Gabriel z​ur Nedden.

Sein Erbbegräbnis i​m Ratzeburger Dom i​st erhalten, ebenso s​ein Porträt-Epitaph, d​as sich h​eute in d​er Kunstkammer i​m Kreuzgang befindet.

Schriften

  • Geistliche Reichs- und Denck-Müntze: Welche/ Nach Veranlassung der güldnen Apostolischen Worte/ aus dem 2 Brieff Pauli an dem Tim. cap. IV. v. 7. 8. Als der verblichene Leichnam Des weiland Woll-Ehrenvesten/ Vor-Achtbahren und Wollfürnehmen Herrn Andreas Hillen/ Fürstl. Meckl. gewesenen Müntz-Meisters allhier/ am 23 Maii, war der Donnerstag nach Pfingsten/ im Jahr 1678. bey Christ-ansehnlicher/ vornehmer/ volckreicher und leid-müthiger Versamlung/ in der Dom-Kirchen hieselbst beygesetzet worden/ Denen allerbesten und werthesten Müntz-Sorten gemäß/ gepräget und fürgeleget/ Und hernach auff Ansuchen und begehren zum Abdruck und stets-währendem Andencken übergeben hat Laurentius Gutzmer/ Fürstl. Mecklenb. Pastor am Dom zu Ratzeburg. Ratzeburg auf dem Dom: Nissen 1678
  • Lebens-Zeit und Ziel/ Von Gott den Menschen-Kindern gesetzt/ So Nach den Worten Hiobs/ aus dessen Creutz-Geschicht am XIV Capitt. v. 5: Als der ... Herr Petrus Andreas von Eintzen/ Beyder Rechten würdiger Candidatus, Am 24 Tage des Monats Januarii dieses Jahrs ... durch einen ... Unglücks-Fall/ plötzlich aus dieser Zeitlichkeit hinweg gerücket/ und dessen entseelter Cörper darauff am 2 Februarij ... In Begleitung Ihr. Fürstl. Durchleucht. Sibyllä Hedwig/ Der Verwittibten Hertzogin zu Sachsen/ Engern und Westphalen/ Hochansehnlicher Gesandschafft/ ... in der Stadt-Kirchen/ in sein väterlich Grab eingesencket worden. Ratzeburg auf dem Dom: Nissen 1679

Literatur

  • Georg Krüger: Die Pastoren im Fürstentum Ratzeburg seit der Reformation, Schönberg 1899 (Digitalisat), S. 13–15.
  • Georg Krüger (Bearb.): Kunst- und Geschichts-Denkmäler des Freistaats Mecklenburg-Strelitz. Band II: Das Land Ratzeburg, Neubrandenburg 1934; Nachdruck Stock & Stein, Schwerin 1994, ISBN 3-910179-28-2, S. 121f.
  • Grete Grewolls: Wer war wer in Mecklenburg und Vorpommern. Das Personenlexikon. Hinstorff Verlag, Rostock 2011, ISBN 978-3-356-01301-6, S. 3672.

Einzelnachweise

  1. Eintrag im Rostocker Matrikelportal
  2. Album Academiae Vitebergensis: Jüngere Reihe Teil 2 (1660–1710). S. 148.
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