Lars Jessen
Leben
In Kiel geboren, wuchs Lars Jessen als Sohn der Erzieherin Elke Mueller-Stahl und des Hochschullehrers Klaus Jessen in Dithmarschen auf.[1] Anfang der 1980er Jahre lebte er mit seiner Mutter in einer Wohngemeinschaft in der Nähe von Brokdorf. Erinnerungen daran verarbeitete Jessen in seinem Spielfilmdebüt Am Tag als Bobby Ewing starb.[2]
Nach seinem Abitur, das er 1988 an der Meldorfer Gelehrtenschule machte und wo er in der Video AG tätig war, begann er in Köln ein Studium in Geschichte, Politik und Philosophie, das er 1995 mit dem Magister beendete. Nach einem Reisevolontariat bei der ARD-Serie Lindenstraße absolvierte Jessen ein weiteres Studium Film/Fernsehen an der Kölner Kunsthochschule für Medien. Mit dem Dokumentarfilm Lübke – Eine Suche nach dem Bundespräsidenten Heinrich Lübke schloss er dieses Studium ab. Jessen war ein Schüler von Horst Königstein, darüber hinaus arbeitete er über viele Jahre hinweg als Assistent des Regisseurs George Moorse.[1][3]
Lars Jessen drehte zunächst Dokumentarfilme und Fernsehreportagen. Er führte Regie bei Episoden von mehreren Fernsehserien. Für einige Episoden der Serien schrieb er auch das Drehbuch.
Außerdem realisierte er bisher fünf Kinofilme, zwei davon in Zusammenarbeit mit Ingo Haeb, mit dem er jeweils das Drehbuch schrieb.
Lars Jessen ist verheiratet und hat drei Söhne.[3] Er lebt in Hamburg. Seine Schwester ist die Schauspielerin Miriam Mueller-Stahl, die des Öfteren schon unter der Regie ihres Bruders gespielt hat.
Filmografie
Fernsehserien
- 1999: Die Wache
- 2001: Großstadtrevier (2001–2004)
- 2004: SOKO Wismar (2004–2005)
- 2005: Der Dicke
- 2006: Da kommt Kalle (Regisseur, Drehbuchautor)
- 2006: Heimatgeschichten
- 2007: Doppelter Einsatz (Regisseur, Drehbuchautor)
- 2008: Einsatz in Hamburg
- 2012: Mord mit Aussicht
- 2015: Jennifer – Sehnsucht nach was Besseres
- 2016: Der letzte Cowboy (Miniserie)
- 2019: Check Check
Fernsehfilme
- 2005: Zwei gegen zwei
- 2008: Tatort: Borowski und die einsamen Herzen (Fernsehreihe)
- 2009: Butter bei die Fische (Heimatfilm)
- 2010: 2 für alle Fälle (Kriminalkomödie)
- 2011: Fischer fischt Frau (Heimatfilm)
- 2011: Balthasar Berg – Sylt sehen und sterben
- 2013: Tatort: Die chinesische Prinzessin
- 2015: Mein gebrauchter Mann
- 2016: Tatort: Feierstunde
- 2017: Jürgen – Heute wird gelebt
- 2017: Tatort: Gott ist auch nur ein Mensch
- 2017: Vadder, Kutter, Sohn
- 2019: Polizeiruf 110: Kindeswohl
- 2021: Für immer Sommer 90 (Miniserie, Produzent, Autor, Regisseur)
Kinofilme
- 2005: Am Tag als Bobby Ewing starb (Regisseur, Drehbuchautor)
- 2008: Die Schimmelreiter (Regisseur, Drehbuchautor)
- 2009: Dorfpunks (Regisseur)
- 2010: Hochzeitspolka (Regisseur, Co-Autor)
- 2012: Fraktus (Regisseur)
Auszeichnungen
- 1989: 2. Preis beim Wettbewerb „40 Jahre Schleswig-Holstein“ für den Kurzfilm Dunkles Land am Meeresrand[2]
- 1996: 1. Preis beim Internationalen Kurzfilmfestival der italienischen Filmhochschulen für The Ballad of Kim and Joe[2]
- 1996: 2. Preis beim „Short Cuts Cologne“, ebenfalls für The Ballad of Kim and Joe[2]
- 2005: Max-Ophüls-Preis für Am Tag als Bobby Ewing starb
- 2006: Preis für besondere Verdienste um das Filmland Schleswig-Holstein
- 2014 war die Großstadtrevier-Folge Heile Welt unter der Regie von Lars Jessen für Metropolis, den Preis des Bundesverbandes Regie, nominiert.[4]
- 2020: Kunstpreis des Landes Schleswig-Holstein
- 2021: Grimme-Preis für "Für immer Sommer 90"[5]
Weblinks
Einzelnachweise
- Biographie bei Munzinger.de, abgerufen am 16, Februar 2015.
- Kreative Köpfe, (Memento des Originals vom 16. Februar 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. abgerufen am 16. Februar 2015.
- Porträt bei Kino.de, abgerufen am 16. Februar 2015.
- Presseportal Das Erste vom 20. Oktober 2014, abgerufen am 16. Februar 2015.
- Für immer Sommer 90. Abgerufen am 2. August 2021.