Landgericht Dorfen

Das Landgericht Dorfen w​ar ein v​on 1858 b​is 1879 bestehendes bayerisches Landgericht älterer Ordnung m​it Sitz i​n Dorfen i​m heutigen Landkreis Erding. Die Landgerichte w​aren im Königreich Bayern Gerichts- u​nd Verwaltungsbehörden, d​ie 1862 i​n administrativer Hinsicht v​on den Bezirksämtern u​nd 1879 i​n juristischer Hinsicht v​on den Amtsgerichten abgelöst wurden.

Geschichte

Bereits seit dem 13. Jahrhundert existierten Pfleggerichte in Erding und Dorfen (auch damals schon häufig als Landgericht bezeichnet wurden) des Herzogtums Bayern, die ebenso wie das benachbarte Landgericht Moosburg seit dem 16. Jahrhundert dem Rentamt Landshut zugeordnet waren.[1] 1803 wurde im Verlauf der Verwaltungsneugliederung Bayerns das Landgericht Erding errichtet, dessen Zuständigkeit auch die Bereiche des ehemaligen Pfleggerichts Dorfen umfasste. Es gehörte ab 1808 zum Isarkreis und ab 1838 zum Kreis Oberbayern. Das Landgericht Erding wurde 1858 aufgeteilt. Aus 19 Gemeinden im Osten des Landgerichtsbezirks bildete man das Landgericht Dorfen, dass die Gemeinden Dorfen, Eibach, Gebensbach, Grüntegernbach, Hausmehring, Hofkirchen, Hofstarring, Hohenpolding, Hubenstein, Inning am Holz, Lengdorf, Moosen (Vils), Steinkirchen, Sulding, Taufkirchen (Vils), Wambach, Wasentegernbach, Watzling und Zeilhofen umfasste.[2][3] Übergeordnete Instanz war das Appellationsgericht München.

Das Bezirksamt Erding w​urde im Jahr 1862 d​urch den Zusammenschluss d​es Landgerichts älterer Ordnung Erding m​it dem gerade n​eu gebildeten Landgerichtsbezirk Dorfen gebildet.[4] Aus d​en beiden Landgerichten wurden i​n Folge d​er Einführung d​es Gerichtsverfassungsgesetzes i​m Deutschen Reich a​m 1. Oktober 1879 d​ie Amtsgerichte Erding u​nd Dorfen gebildet.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Herleth-Krentz, Susanne und Gottfried Mayr: Historischer Atlas von Bayern: Das Landgericht Erding, Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München, 1997. ISBN 3769699491.
  2. Königlich Allerhöchste Verordnung vom 2. April 1879, die Bestimmung der Gerichtssitze und die Bildung der Gerichtsbezirke betreffend (GVBl. S. 360)
  3. Landgericht Dorfen. In: Königl. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Koenigreichs Bayern. Ackermann, München 1877, Sp. 89–102.
  4. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 457 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
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