Lake Benmore
Der Lake Benmore (Māori Te Ao Marama)[1] ist ein Stausee in der Region Canterbury auf der Südinsel von Neuseeland. Er ist einer von sieben Stauseen des Waitaki Hydro Scheme (Wasserkraft Projekt), das über ein Wassereinzugsgebiet von knapp 97 km2 verfügt.[2]
Lake Benmore Te Ao Marama | |||||||||
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Koordinaten | 44° 24′ 54″ S, 170° 13′ 14″ O | ||||||||
Daten zum Bauwerk | |||||||||
Sperrentyp: | Gewichtsstaumauer | ||||||||
Bauzeit: | 1958 – 1965 | ||||||||
Höhe des Absperrbauwerks: | 110 m | ||||||||
Bauwerksvolumen: | 28 Mio. t | ||||||||
Kronenlänge: | 823 m Erddamm 122 m Betonbauwerk | ||||||||
Kronenbreite: | 10,6 | ||||||||
Basisbreite: | 490 m | ||||||||
Kraftwerksleistung: | 540 MW | ||||||||
Betreiber: | Meridian Energy | ||||||||
Daten zum Stausee | |||||||||
Höhenlage (bei Stauziel) | 355,25 m – 361,45 m | ||||||||
Wasseroberfläche | 74,5 | ||||||||
Stauseelänge | 18 km u. 28 km | ||||||||
Stauseebreite | 160 m – 4,9 km | ||||||||
Maximale Tiefe | 91 m | ||||||||
Gesamtstauraum: | 2,04 Mrd. m3 | ||||||||
Einzugsgebiet | 8 500 km² | ||||||||
Besonderheiten: |
größter künstlicher See Neuseelands |
Geographie
Der mehrarmige Stausee befindet sich auf einer Höhe von 362 m rund 75 km westlich von Timaru und rund 85 km nordwestlich von Oamaru zwischen den Stauseen Lake Aviemore im Südosten und Lake Pukaki im Norden.[3] Seine beiden Arme weisen eine Länge von je 18 km und 28 km auf, wobei der nach Norden ausgerichtete der Längere von beiden ist.[4] Der westliche Arm zählt zum Waitaki District und der nördliche Arm je zu Hälfte zum Waitaki District und Mackenzie District, wohingegen ein kleiner südöstliche Teil dem Waimate District zugerechnet wird[5] und dort der See nach hydrographische Untersuchungen eine maximale Tiefe von 91 m aufweist.[6] Andere Quellen geben die maximale Tiefe mit 96 m an.[7]
Der Lake Benmore ist mit einer Fläche von 74,5 km2 und eine Uferlänge von 116 km der größte von Menschen erstellte See in Neuseeland und misst als Größenvergleich das 1,5-fache Wasservolumen des Wellington Harbour.[8]
Zu seinen Zuflüssen zählen von Nord nach Süd und von West nach Ost aufgelistet die Flüsse Ōhau River, Twizel River, Tekapo River, Stony River, Ahuriri River, Otamatatapaio River und der Pukaki River, als Nebenfluss des Tekapo River, sowie zahlreiche Creeks und Streams aus den umliegenden Bergen. Der Abfluss des Stausees erfolgt über den angrenzenden Lake Aviemore. Durch das Aufstauen des Sees haben sich einige Inseln gebildet, zu denen Whanau Island, Junction Island, Black Jacks Island und Goose Neck Island als die Größten zählen.[3]
Das Wassereinzugsgebiet des Lake Benmore umfasst eine Fläche von rund 8500 km2 mit einem mittleren jährlichen Wassereintrag von 323 m3/sek.[9] Das aufgestaute Wasser des Sees füllt ein Volumen von 2,04 Mrd. m3.[10]
Das Stauziel das Stausees wurde mit 355,25 m bis 361,45 m festgelegt.[11]
Geschichte
Im Jahr 1958 begann die neuseeländische Regierung mit der Realisierung des Staudammprojektes zur Aufstauung des Sees und dessen Nutzung zur Stromerzeugung. Für das über mehrere Jahre angelegte Vorhaben und dem zeitversetzt geplanten Staudammprojekt des Lake Aviemore ließ die Regierung für die Bauarbeiter 1958 die Siedlung Otematata errichten, die zur Spitzenzeit im Jahr 1963 über 4000 Einwohnern ein Zuhause gab. Später wurden viele Häuser als Urlaubsunterkünfte verkauft.[8] 1962 waren 1240 Bauarbeiter und 160 schweren Baumaschinen am Staudamm zum Lake Benmore beschäftigt.[12] Nach der Fertigstellung des Staudamms und des Kraftwerks Benmore begann man mit dem Aufstauen des Sees, das im Dezember 1964 abgeschlossen war. Die ersten Generatoren wurden im Januar 1965 in Betrieb genommen[13] und drei Monate später, am 15. Mai 1965 das Kraftwerk durch den damaligen Premierminister Neuseelands, Keith Holyoake offiziell eingeweiht.[14] Ursprünglich für das New Zealand Electricity Department gebaut, befindet sich das Kraftwerk und der Damm seit 1999 im Eigentum des heutigen Betreibers Meridian Energy.[14]
Absperrbauwerk
Das 110 m hohe[15] und an seiner Basis 490 m breite Absperrbauwerk ist als Gewichtsstaumauer ausgeführt und erstreckt sich über einen 823 m langen Erddamm und ein 122 m langes Absperrbauwerk aus Beton.[16] Mit 12 Mio. m3 Erdmaterial und fast 400.000 m3 verbauten Beton ist es das größte Bauwerk seiner Art in Neuseeland.[12] Das Bauwerk besitzt eine Nord-Süd-Ausrichtung mit einem Bogen von ca. 30 Grad in nordwestliche Richtung ab nördlichen Ende. Dort befinden sich auch die sechs Druckrohrleitungen, die zum unterhalb des Damms liegenden Kraftwerk führen. Die Hochwasserentlastung ist am südlichen Ende das Damms ausgeführt.
Kraftwerk
Mit einer installierten Leistung von 540 MW ist das Kraftwerk Benmore das zweitgrößte Kraftwerk in Neuseeland nach dem Kraftwerk Manapouri. Seine Jahresleistung, die über sechs 90 MW Generatoren erbracht wird, summiert sich auf 2200 GWh[17][8] Von 2008 bis 2010 wurden alle sechs Turbinen für eine Summe von 67 Mio. $NZ überholt, was bei gleichem Wasserdurchsatzeine Effizienzsteigerung von 5 % und einer Jahresleistung von 70 GWh entspricht.[14]
Tourismus
Der Stausee wird zum Baden, Wasserski- und Bootfahren sowie zum Angeln von Forellen genutzt. Im nördlichen Bereich des Sees befindet sich ein Campingplatz.[18]
Wasserbelastung
In dem See kam es im Jahr 2013 zu einer starken Ausbreitung der eingeschleppten Wasserpest (Lagarosiphon), die durch Herbizide bekämpft wurde und Anwohner sowie Besucher des Sees öffentlich darauf aufmerksam gemacht wurden.[19]
Siehe auch
Literatur
- O. T. Jones: Design of Benmore Earth Dam. In: N. Z. Engineering. 15. Januar 1965, S. 13–23 (englisch, Online [PDF; 698 kB; abgerufen am 15. Januar 2020]).
- T. Story: Earthmoving for Benmore Earth Dam. In: N. Z. Engineering. 15. Januar 1965, S. 29–35 (englisch, Online [PDF; 630 kB; abgerufen am 15. Januar 2020]).
- R. D. Adams: Statistical studies of earthquakes associated with Lake Benmore, New Zealand. In: Engineering Geology. Vol. 8, Issue 1–2, August 1974, S. 155–169, doi:10.1016/0013-7952(74)90022-2 (englisch).
- R. A. Pickrill, J. Irwin: Circulation and sedimentation in Lake Benmore, New Zealand. In: New Zealand Journal of Geology and Geophysics. Vol. 29, Issue 1, 1986, ISSN 0028-8306, S. 83–97, doi:10.1080/00288306.1986.10427525 (englisch).
- Martin Reyners: Reservoir-induced seismicity at Lake Pukaki, New Zealand. In: Geophysical Journal. Vol. 93, 1988, S. 127–135 (englisch, Online [PDF; 1,4 MB; abgerufen am 15. Januar 2020]).
Weblinks
Einzelnachweise
- Ngai Tahu Claims Settlement Act 1998. In: Legislation New Zealand. Parliamentary Counsel Office, 1998, abgerufen am 15. Januar 2020 (englisch).
- Upper and Lower Waitaki Catchment. Land Air Water Aotearoa, abgerufen am 15. Januar 2020 (englisch).
- Topo maps. Land Information New Zealand, abgerufen am 12. Januar 2020 (englisch).
- Koordinaten und Längenbestimmungen wurden mittels Goggle Earth Pro Version 7.3.2.5776 am 15. Januar 2020 vorgenommen
- Waitaki Disctrict Council Ward Area. (JPG; 943 kB) Waitaki Disctrict Council, archiviert vom Original am 14. Oktober 2008; abgerufen am 25. April 2019 (englisch, Originalwebseite nicht mehr verfügbar).
- Pickrill, Irwin: Circulation and sedimentation in Lake Benmore,New Zealand. 1986, S. 83.
- Reyners: Reservoir-induced seismicity at Lake Pukaki, New Zealand. 1988, S. 127.
- Discover the Waitaki Hydro Scheme. (PDF; 1,9 MB) Meridian Energy, November 2008, archiviert vom Original am 17. Februar 2011; abgerufen am 15. Januar 2020 (englisch, Originalwebseite nicht mehr verfügbar).
- Pickrill, Irwin: Circulation and sedimentation in Lake Benmore,New Zealand. 1986, S. 86.
- Adams: Statistical studies of earthquakes associated with Lake Benmore, New Zealand. 1974, S. Abstract.
- Lake levels – Lake Aviemore lake levels. Meridian Energy, abgerufen am 15. Januar 2020 (englisch).
- Matthew Wright: Engineering – Benmore dam. In: Te Ara – the Encyclopedia of New Zealand. Ministry for Culture & Heritage, 11. März 2010, abgerufen am 15. Januar 2020 (englisch).
- Benmore hydro station. Meridian Energy, abgerufen am 15. Januar 2020 (englisch).
- David Bruce: Benmore gets more with first full rebuild. In: Otago Daily Times. Allied Press Limited, 30. Oktober 2008, abgerufen am 15. Januar 2020 (englisch).
- Story: Earthmoving for Benmore Earth Dam. 1965, S. 29.
- Jones: Design of Benmore Earth Dam. 1965, S. 13.
- Veronika Meduna: Lake Benmore hydroelectric dam. In: Te Ara – the Encyclopedia of New Zealand. Ministry for Culture & Heritage, 12. Juni 2006, abgerufen am 15. Januar 2020 (englisch).
- Lake Benmore - Navigation Safety Bylaws. (PDF 426 kB) Environment Canterbury, archiviert vom Original am 22. Mai 2010; abgerufen am 26. August 2014 (englisch, Originalwebseite nicht mehr verfügbar).
- Notice of Weed Spraying in Lake Benmore. Land Information New Zealand, 22. August 2013, abgerufen am 15. Januar 2016 (englisch).