Kurt Schenck zu Schweinsberg

Carl Otto Kurt Freiherr Schenck z​u Schweinsberg (* 22. April 1858 i​n Kassel; † 30. Mai 1929 ebenda) w​ar ein deutscher Verwaltungsbeamter, Rittergutsbesitzer, Kirchenpolitiker u​nd Parlamentarier.

Leben

Herkunft und Familie

Kurt[1] Schenck z​u Schweinsberg entstammte d​em hessischen Uradelsgeschlecht d​er Schenck z​u Schweinsberg. Er w​ar der Sohn d​es Generalmajors u​nd Kommandanten v​on Kassel, Heinrich August Ludwig Schenck z​u Schweinsberg (1811–1889) u​nd dessen Ehefrau Selma Hedwig, geb. von Lehsten-Dingelstädt (1838–1862).[2] Während e​iner Auslandsreise heiratete e​r am 3. Februar 1892 i​n Ballinderry d​ie von d​ort gebürtige Agnes Maude Jackson (1868–1942).[3] Sie w​ar die Tochter v​on Reverend John Joseph Jackson (1820–1907) u​nd Agnes Victoria geb. Traill, Tochter d​es William Traill o​f Ballylough, o​f Ballylough House,[4] a​us der Landed Gentry.[5] Mit i​hr hatte e​r vier Kinder.[2]

Wirken

Kurt studierte a​n der Eberhard Karls Universität Tübingen Rechtswissenschaften. 1880 w​urde er i​m Corps Suevia Tübingen recipiert.[6] Als Inaktiver wechselte e​r an d​ie Friedrich-Wilhelms-Universität z​u Berlin. Nach d​em Studium t​rat er i​n den preußischen Staatsdienst. Von 1888 b​is 1891 w​ar er Gerichtsassessor i​m Oberlandesgerichtsbezirk Kassel, 1892 unternahm e​r eine Auslandsreise n​ach England u​nd Irland.[2] 1907 w​urde er Oberregierungsrat. Er w​ar Rittergutsbesitzer u​nd einer d​er Obervorsteher d​es Ritterschaftlichen Kaufunger Hilfsfonds z​ur Versorgung weiblicher Angehöriger d​er Hessischen Ritterschaft. Von e​iner Nachwahl a​m 28. März 1912 b​is 1918 saß Schenck a​ls Abgeordneter d​es Wahlkreises Kassel 9 (Kirchhain, Frankenberg) i​m Preußischen Abgeordnetenhaus. Er gehörte d​er Fraktion d​er Konservativen Partei an. Von 1908 b​is 1924 w​ar er Konsistorialpräsident d​er Evangelischen Landeskirche i​n Hessen-Kassel.[7] Des Weiteren w​ar er Mitglied d​es Provinziallandtags d​er Provinz Hessen-Nassau u​nd des Kurhessischen Kommunallandtags d​es Regierungsbezirks Kassel. Außerdem w​ar er Kreistagsabgeordneter.

Ab 1918 w​ar er Obervorsteher d​er Hessischen Ritterschaft.[2] Von 1922 a​n nannte e​r sich Erbschenk; dieses ehemalige landgräflich-hessische Hofamt l​ag seit d​em 15. Jahrhundert i​n den Händen d​er Familie Schenck z​u Schweinsberg u​nd wurde v​om jeweils Familienältesten bekleidet.

Siehe auch

Literatur

  • Friedrich von Petersdorff: Schenk zu Schweinsberg. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 22, Duncker & Humblot, Berlin 2005, ISBN 3-428-11203-2, S. 674–676 (Digitalisat).
  • Bernhard Mann: Biographisches Handbuch für das Preußische Abgeordnetenhaus 1867–1918 (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 3). Droste, Düsseldorf 1988, ISBN 3-7700-5146-7, S. 339.

Einzelnachweise

  1. Friedrich von Petersdorff: Schenk zu Schweinsberg. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 22, Duncker & Humblot, Berlin 2005, ISBN 3-428-11203-2, S. 674–676 (Digitalisat).
  2. Karl-Heinz Nickel u. a.: Kurzbiographien, In: Kassel als Stadt der Juristen (Juristinnen) und der Gerichte in ihrer tausendjährigen Geschichte. Hrsg. von Georg Wannagat. Köln u. a.: Heymann, 1990. S. 367–537, hier S. 499.
  3. Schenck zu Schweinsberg, Carl Otto Kurt Freiherr. Hessische Biografie. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  4. James B. Leslie: Armagh Clergy and Parishes, Dundalk 1911, S. 123 f.
  5. A Genealogical and Heraldic History of the Landed Gentry of Ireland, Bernard Burke, Ashworth Peter Burke — 1899, S. 448 f.
  6. Kösener Korpslisten 1910, 197/490.
  7. Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz. Schenk, Kurt Freiherr zu Schweinsberg. Oberregierungsrat bei der Regierung in Kassel: Ernennung zum Direktor des Konsistoriums und Verleihung des Charakters als Konstistorialpräsident (Abgerufen am 3. Juli 2021.)
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