Kurt-Schumacher-Brücke (Essen)
Die Kurt-Schumacher-Brücke ist eine Straßenbrücke im Essener Stadtteil Steele. Sie führt bei Flusskilometer 43,8 über die Ruhr und verbindet Steele mit dem Nachbarstadtteil Überruhr.
Kurt-Schumacher-Brücke | ||
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Offizieller Name | Kurt-Schumacher-Brücke | |
Nutzung | Straßenbrücke | |
Überführt | Straße und Fußweg | |
Querung von | Ruhr | |
Ort | Essen, Steele | |
Konstruktion | Balkenbrücke, gevoutet | |
Gesamtlänge | 119 m | |
Breite | 15,9 m | |
Längste Stützweite | 60,15 m | |
Baubeginn | 1885 (1. Bau) 1953 (2. Bau) | |
Fertigstellung | 1886 (1. Bau) 1954 (2. Bau) | |
Eröffnung | 1. Juli 1886 (1. Bau)[1] 19. Juni 1954 (2. Bau) | |
Maut | 3 Pfennig (1. Bau zeitweise)[1] | |
Lage | ||
Koordinaten | 51° 26′ 35″ N, 7° 4′ 36″ O | |
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Höhe über dem Meeresspiegel | 56 m |
Geschichte
1878/1879 wurde die Bahnstrecke Mülheim-Heißen–Altendorf (Ruhr) der Rheinischen Eisenbahn-Gesellschaft in Betrieb genommen; und mit ihr der nordöstlich der noch nicht vorhandenen Brücke gelegene Bahnhof Essen-Steele Süd.
Am 25. August 1885 fand die Grundsteinlegung der ersten Steeler Ruhrbrücke statt. Ein Jahr später, am 1. Juli 1886, wurde, nachdem der bis dahin gängige Fährbetrieb in der damaligen Stadt Steele eingestellt worden war, diese neue stählerne Fachwerkbrücke mit vier Feldern dem Verkehr übergeben.[1] Sie bot zur damaligen Zeit eine wichtige Handelsverbindung zwischen dem Bergischen Land und dem Hellweg. Von allen Benutzern wurde ein Brückengeld erhoben. Diese Tradition führte auch der Bauunternehmer Adolf Hengler fort, der mehrere Mietshäuser im Hünninghausenweg besaß und an den die Brücke 1905 für 12.000 Mark jährlich[1] verpachtet wurde. Er erhob ein Brückengeld von drei Pfennigen, das nach dem Ersten Weltkrieg wieder entfiel. Nach ihm ist die Henglerstraße benannt, auf die die Brücke im Norden trifft. Am 23. November 1907 wurde eine Straßenbahnlinie über die Ruhrbrücke in Betrieb genommen.
Im Zuge der Ruhrbesetzung 1923 wurde die Ruhrbrücke von französischen Truppen besetzt. Als 1931 das Zöllnerhaus der Brücke abgerissen wurde, war eine Ruhrüberquerung an dieser Stelle erstmals gebührenfrei geworden.
Am 8. April 1945 wurde die Ruhrbrücke, wie auch die benachbarte Eisenbahnbrücke, von der Wehrmacht gesprengt.
1953 begann man mit dem Neubau, der am 19. Juni 1954 durch den damaligen Oberbürgermeister Hans Toussaint feierlich dem Verkehr übergeben wurde. 1973 wurde die Stilllegung der nördlich der Brücke gelegenen Bahnstrecke bekannt gegeben. Den Namen Kurt-Schumacher-Brücke erhielt die Ruhrbrücke im Februar 1982, benannt nach dem ersten SPD-Vorsitzenden nach dem Zweiten Weltkrieg, Kurt Schumacher.[2]
- um 1900, Blick von Südosten
- um 1905, Blick von Südwesten
- um 1905, im Hintergrund die alte Steeler Eisenbahnbrücke
Technische Daten
Die überführende Fahrbahn der heutigen Brücke ist neun Meter breit und auf beiden Seiten von je einem Fußweg von 3,25 Metern Breite begrenzt. Die Balken der Balkenbrücke sind aus Stahl, auf denen sich die Fahrbahndecke aus Spannbeton befindet. Die Balkenhöhe variiert von 0,986 bis 1,295 Metern. Gebaut wurde die Brücke in den Jahren 1953 und 1954 von den Firmen C. H. Jucho (1974 in ThyssenKrupp aufgegangen) und der nicht mehr existenten Johannes Dörnen Stahlbauwerk GmbH & Co. KG.
Literatur
- Christoph Schmitz: Die Ruhrbrücken. Ardey Verlag, Münster 2004, S. 416–417. ISBN 3-87023-311-7
Einzelnachweise
- DerWesten.de vom 8. April 2015: Reise durch die Steeler Geschichte; abgerufen am 30. August 2016
- Erwin Dickhoff: Essener Straßennamen: Stadtgeschichte im Spiegel der Straßennamen, Verlag Richard Bacht, Essen, ²1986, S. 309, ISBN 3-87034-030-4
Weblinks
- Kurt-Schumacher-Brücke (Essen). In: Structurae – Steeler Brücke vor dem Zweiten Weltkrieg
- Kurt-Schumacher-Brücke (Essen). In: Structurae – Kurt-Schumacher-Brücke heute