Kunigunde von Rapperswil

Kunigunde v​on Rapperswil († 4. Jh. i​n Rapperswil) s​oll der Legende n​ach eine Begleiterin d​er Heiligen Ursula v​on Köln gewesen s​ein und b​ei der Rückreise v​on Rom i​n Rapperswil gestorben sein. Sie i​st eine Heilige d​er römisch-katholischen Kirche.

Kurzbiografie

Martyrium der Ursula und ihrer Gefährtinnen in einem Holzschnitt von 1499

Kunigunde soll im 4. Jahrhundert in Eichsel bei Rheinfelden gelebt haben. Am 16. Juni 1504 hat Kardinal Raimondo Peraudi die Gebeine von Kunigunde zusammen mit denen der Mechtund und Wibrandis in Eichsel feierlich erhoben. Noch heute findet in Eichsel an ihrem Festtag eine Reliquienprozession statt, und die Wallfahrt, der sogenannte Eichsler Umgang, währt bis heute. Kunigunde wird als Patronin der Blinden und der Lahmen verehrt.[1]

Legende

Nach der Legenda aurea sollte die bretonische Königstochter Ursula von Köln den Aetherius heiraten, Sohn des heidnischen Königs von England. Sie willigt ein, stellt allerdings drei Bedingungen, die der Bräutigam auch erfüllt: Innerhalb einer Frist von drei Jahren soll Prinz Aetherius getauft werden; eine Schar von zehn Gefährtinnen und 11'000 weiteren Jungfrauen soll zusammengestellt und eine gemeinsame Wallfahrt per Schiff nach Rom unternommen werden. Dort schließen sich ihnen der (nicht historisch belegte) Papst Cyriacus sowie (in einigen Versionen der Legende) einige Bischöfe und Kardinäle an. In einem Traum wird Ursula das Martyrium verkündigt. In Köln werden alle Pilger von den Hunnen getötet, die die Stadt belagern. Der Prinz der Hunnen verliebt sich allerdings in Ursula und bietet ihr an, sie zu verschonen und zu heiraten. Als sie ablehnt, tötet er sie durch einen Pfeilschuss. Zu ihren Begleiterinnen zählt die heilige Cordula, die sich beim Angriff der Hunnen zunächst versteckt, sich dann jedoch auch dem Martyrium stellt.

Gedenken

  • Ihr Gedenktag ist der 16. Juni.
  • Kunigunde bedeutet die Kämpferin für ihre Sippe (althochdeutsch).[2]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Ekkart Sauser: Kunigunde von Rapperswil. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 16, Bautz, Herzberg 1999, ISBN 3-88309-079-4, Sp. 888.
  2. Ökumenisches Heiligenlexikon

Literatur

  • V. Schauber-H. M. Schindler: Heilige und Namenspatrone im Jahreslauf. Augsburg 1998
  • J. Torsy: Lexikon der deutschen Heiligen. Köln 1959
  • Oskar Schade: Die Sage von der Heiligen Ursula und den elftausend Jungfrauen: Ein Beitrag zur Sagenforschung. 3. Auflage. Rümpler, Hannover 1854 (Digitalisat)
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.