Ktesibios

Ktesibios a​us Alexandria (griechisch Κτησίβιος ὁ Ἀλεξανδρεύς) w​ar ein griechischer Techniker, Erfinder u​nd Mathematiker, d​er in d​er ersten Hälfte d​es 3. Jahrhunderts v. Chr. lebte.

Wasserorgel nach der Beschreibung des Heron von Alexandria

Ktesibios wirkte u​nter Ptolemaios I. u​nd Ptolemaios II. i​n der Bibliothek v​on Alexandria. Er g​ilt als e​iner der ersten Techniker überhaupt. Sein Schüler w​ar vermutlich Philon v​on Byzanz. Seine Konstruktionen w​aren Heron v​on Alexandria s​owie Vitruv bekannt. Im Barbiergeschäft seines Vaters s​oll Ktesibios e​inen höhenverstellbaren Spiegel installiert h​aben und d​abei die Körperlichkeit u​nd Arbeitsfähigkeit d​er Luft entdeckt haben. Sein Werk „Περὶ τῶν πνευματικῶν“ (Pneumatik) w​ar wegweisend.

Als wichtigste Erfindungen gelten:

  • Federkatapult (Luftspanner): In (zwei) Bronzezylindern wurde Luft komprimiert und damit Bronzeblattfedern vorgespannt. Beim Öffnen der Ventile wurden durch die Entspannung der Blattfedern über einen Hebel Gegenstände wie z. B. Steine weggeschleudert.
  • Feuerspritze (Saug- und Druckpumpe): Die wichtigste Erfindung des Ktesibios stellte die kombinierte Saug- und Druckpumpe dar, die später mit angebrachtem Schlauch zum Feuerlöschen verwendet wurde.
  • Wasseruhr mit Zahnradgetriebe: Durch Wasserzulauf in ein geschlossenes Gefäß wurde mittels eines auf einem Korkschwimmer befestigten Zeigers (senkrechte Stundenskala) die Zeit gemessen. Durch Zahnräder an Zahnstangen wurden gleichfalls Figuren gedreht. Eine andere Version bewegte über Zahnräder auf einem drehbaren Zylinder die für jede Tageszeit berechnete Stundenanzeige. Ein Nachbau befindet sich heute im Deutschen Museum in München.
  • Wasserorgel: Bei der Wasserorgel des Ktesibios (organon hydraulikon) wurde wie bei der Druckpumpe Luft komprimiert, um Töne zu erzeugen. Diese Erfindung fand insbesondere im antiken Rom häufige Verbreitung.
  • Wasserstandsregler: Eine Art selbstschließendes Ventil und somit eine Vorwegnahme des Prinzips der Regelungstechnik

1976 w​urde der Mondkrater Ctesibius n​ach ihm benannt.[1]

Literatur

Einzelnachweise

  1. Ctesibius im Gazetteer of Planetary Nomenclature der IAU (WGPSN) / USGS
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