Kretische Hundszunge
Die Kretische Hundszunge (Cynoglossum creticum) ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Hundszungen (Cynoglossum) und damit der Familie der Raublattgewächse (Boraginaceae).
Kretische Hundszunge | ||||||||||||
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Kretische Hundszunge (Cynoglossum creticum) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Cynoglossum creticum | ||||||||||||
Mill. |
Beschreibung
Vegetative Merkmale
Die Kretische Hundszunge ist eine zweijährige krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von 20 bis 80 Zentimetern. Im ersten Jahr des Wachstums wird nur eine Rosette aus lanzettlichen, dichten, weichen und behaarten Laubblättern gebildet. Im zweiten Jahr erscheint der Blütenstand. Die Laubblätter sind im oberen Teil des Stängels sitzend, halbstängelumfassend und oft ohne deutliche Seitennerven.[1]
Generative Merkmale
Die Blütezeit reicht von April bis Juli.[1] Die relativ kurz gestielten Blüten erscheinen in tragblattlosen Wickeln.
Die zwittrige Blüte ist fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Die fünf Kelchblätter sind lanzettlich und dicht behaart. Die fünf Kronblätter sind zunächst rosafarben, später blassblau mit auffallend dunklen Nerven und röhrig verwachsen. Die Krone ist 7 bis 9 Millimeter lang, der stumpf-fünflappige, kahle Saum ist etwa so lang wie die Kronröhre. Es ist nur ein Kreis mit fünf fertilen Staubblättern vorhanden, die die Blütenkrone nicht überragen.
Die Klausenfrucht zerfällt in vier Teilfrüchte. Die nussartigen Klausen sind gewölbt, dicht mit widerhakigen Stacheln besetzt, 5 bis 7 Millimeter breit und ohne verdickten Rand.
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 24, seltener 48.[2]
Vorkommen
Die Kretische Hundszunge ist ursprünglich auf den Azoren, den Kanaren und Madeira, in Nordafrika, in Südeuropa und Osteuropa, in der Schweiz, auf Inseln im Mittelmeer in Vorderasien und im Kaukasusraum weitverbreitet.[3][4] In Australien, Argentinien und Chile ist Cynoglossum creticum ein Neophyt.[4]
Sie wächst auf Brachland, an Wegrändern, in Kiefernwäldern und auf offenen grasigen Flächen.
Taxonomie
Die Erstveröffentlichung von Cynoglossum creticum erfolgte 1768 durch Philip Miller in The Gardeners Dictionary, 8. Auflage.[5][6] Synonyme für Cynoglossum creticum Mill. sind: Cynoglossum atlanticum Murb., Cynoglossum siculum Guss., Cynoglossum pictum var. umbrosum Rouy, Cynoglossum pictum Aiton.[3]
Quellen
Literatur
- Peter Schönfelder, Ingrid Schönfelder: Die neue Kosmos Mittelmeerflora. Franckh-Kosmos, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-440-10742-3. S. 140.
Einzelnachweise
- Peter Schönfelder, Ingrid Schönfelder: Die neue Kosmos-Mittelmeerflora. Franckh-Kosmos-Verlag Stuttgart 2008, ISBN 978-3-440-10742-3. S. 140.
- Cynoglossum creticum bei Tropicos.org. In: IPCN Chromosome Reports. Missouri Botanical Garden, St. Louis.
- B. Valdés, 2011: Boraginaceae. Datenblatt Cynoglossum creticum In: Euro+Med Plantbase - the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity.
- Cynoglossum im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 18. Juli 2020.
- Philip Miller: The Gardeners Dictionary: containing the best and newest methods of cultivating and improving the kitchen, fruit, flower garden, and nursery. 8. Auflage, 3 Bände, John & Francis Rivington, London 1768. doi:10.5962/bhl.title.541
- Cynoglossum creticum bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis Abgerufen am 12. Januar 2021.
Weblinks
- Thomas Meyer, Michael Hassler: Mittelmeer- und Alpenflora. Datenblatt mit Fotos.
- Datenblatt Cynoglossum creticum bei Flora-on mit Fotos und Verbreitung in Portugal.
- Datenblatt Cynoglossum creticum bei Flora Vascular mit Verbreitung in Spanien.