Kreisgericht Eisenach (Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach)

Das Kreisgericht Eisenach w​ar vom 1. Juli 1850 b​is 1879 e​in Mittelgericht i​m Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach m​it Sitz i​n Eisenach.

Geschichte

Im Zuge d​er 1850 i​m Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach erfolgten Trennung d​er Rechtsprechung v​on der Verwaltung[1] u​nd der zeitgleichen Aufhebung d​er Patrimonialgerichtsbarkeit[2] wurden Justizämter u​nd Stadtgerichte a​ls Eingangsgerichte geschaffen.[3] Als Mittelgerichte wurden Kreisgerichte n​eu eingerichtet. Deren Aufgaben w​aren im Gesetz über d​ie Zuständigkeit d​er Gerichte geregelt.[4] Das Kreisgericht Eisenach h​atte die besondere Aufgabe, Eingangsgericht i​n bürgerlichen Sachen für Personen m​it privilegierten Gerichtsstand z​u sein. Die w​aren die Angehörigen d​es ehemaligen Reichsadels, d​ie im Besitz früher reichsunmittelbarer Güter waren.

Dem Kreisgericht Eisenach w​aren das Stadtgericht Eisenach, d​as Militärgericht Eisenach u​nd die Justizämter Creuzburg, Dermbach, Eisenach, Geisa, Gerstungen, Kaltennordheim, Lengsfeld, Ostheim v​or der Rhön, Tiefenort u​nd Vacha nachgeordnet.

Auflösung

Mit Inkrafttreten d​es Gerichtsverfassungsgesetzes a​m 1. Oktober 1879 w​urde die Justizämter i​n Amtsgerichte, darunter d​as Amtsgericht Eisenach umgewandelt. Die Kreisgerichte wurden aufgehoben. Die Aufgaben d​es Kreisgerichts Eisenach übernahm d​as neu errichtete Landgericht Eisenach.[5] Dabei wurden d​ie Gerichtsbezirke p​er Ministerial-Bekanntmachung festgelegt.[6][7]

Literatur

  • Staatshandbuch für das Großherzogtum Sachsen 1859, S. 168 ff., Digitalisat.

Einzelnachweise

  1. Gesetz über die Neugestaltung der Staatsbehörden vom 5. März 1850 (Reg.Bl. S. 103 ff.http://vorlage_digitalisat.test/1%3D~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A10510275~SZ%3D125~doppelseitig%3D~LT%3DReg.Bl.%20S.%20103%20ff.~PUR%3D)
  2. Gesetz, die Aufhebung der Patrimonialgerichtsbarkeit betreffend vom 9. März 1850 (Reg.Bl. S. 152 ff.http://vorlage_digitalisat.test/1%3D~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A10510275~SZ%3D174%3F~doppelseitig%3D~LT%3DReg.Bl.%20S.%20152%20ff.~PUR%3D)
  3. Ministerial-Bekanntmachung vom 21. Juni 1850 (Reg.Bl. S. 563http://vorlage_digitalisat.test/1%3D~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A10510275~SZ%3D579~doppelseitig%3D~LT%3DReg.Bl.%20S.%20563~PUR%3D)
  4. Gesetz über die Zuständigkeit der Gerichte ... vom 23. März 1850, § 11 ff. Reg.Bl. Nr. 10, S. 159 ff. Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A10510275~SZ%3D181~doppelseitig%3D~LT%3DDigitalisat~PUR%3D
  5. Gesetz, betreffend die nach Maßgabe des Deutschen Gerichtsverfassungs-Gesetzes vom 27. Januar 1877 im Großherzogthume zu errichtenden ordentlichen Landesgerichte vom 8. März 1879 (Reg.Bl. S. 65 ff.)
  6. Ministerial-Bekanntmachung, die Abgrenzung der geographischen Bezirke der vom 1. Oktober 1879 ab im Großherzogthum bestehenden Amtsgerichte betreffend vom 24. April 1879 (Reg.Bl. S. 251 ff.)
  7. Plan für die Organisation der Landesgerichte im Großherzogthume Sachsen-Weimar-Eisenach auf dem Grunde des Deutschen Gerichtsverfassungs-Gesetzes vom 27. Januar 1877. In: Landtags-Verhandlungen vom Jahre 1877. Erste Abtheilung. Schriftenwechsel zwischen der Großherzoglichen Staatsregierung und dem ein und zwanzigsten ordentlichen Landtage. Weimar 1878, S. 751–753 (online).
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