Kreisablesung

Die Kreisablesung ist die Feststellung des genauen Winkels am Horizontal- bzw. Vertikalkreis von Messinstrumenten der Astronomie, Astrometrie und Geodäsie. Um Genauigkeiten bis 0.1" zu erreichen, wurde im 19. und 20. Jahrhundert der früher übliche Nonius auf Meridiankreis und Theodolit durch bessere Methoden ersetzt:

  1. Ablese-Mikroskope
  2. Beleuchtung (Erhöhung des Kontrasts der feinen Teilungsstriche)
  3. Ablesung an mehreren Stellen von Vertikal- und Horizontalkreis
  4. Fotografische Kreisablesung bzw. später
  5. Digitale oder elektro-optische Kreisablesung.

Für genaue Theodolite a​b etwa 1920:

  1. Übergang auf Glaskreise und
  2. Zusammenspiegeln gegenüberliegender Kreisstellen,
  3. Koinzidenz-Mikrometer (Aufeinanderstellen gegenüberliegender Glasstriche)
  4. Digitale oder elektro-optische Kreisablesung.

Da Kreisablesung i​st neben d​er Zielung a​m Fernrohr d​er wichtigste Vorgang, u​m hohe Präzision z​u erreichen. Daher trachtet man, d​ie Ablesung genauer a​ls die Zielung z​u machen u​nd gleichzeitig d​ie Kreisteilungsfehler z​u verringern (Punkt 3 u​nd 6–8).

Literatur

  • Franz Ackerl 1959: Geodäsie und Photogrammetrie, Verlag Georg Fromme, Wien
  • Erwin Gigas 1966: Physikalisch-geodätische Messverfahren, 502 S., Dümmler-Verlag, Bonn
  • Heribert Kahmen 2006: Angewandte Geodäsie – Vermessungskunde, 20. Auflage. Walter de Gruyter, ISBN 3-11-018464-8.
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