Krausz-Partition

Eine Krausz-Partition, benannt nach dem ungarischen Mathematiker József Krausz († 1944), ist in der Graphentheorie eine Menge von Teilgraphen eines Graphen mit den folgenden Eigenschaften:

  • Jedes Element von ist ein vollständiger Graph.
  • Jede Kante ist in genau einem Element von enthalten.
  • Jeder Knoten ist in höchstens zwei Elementen von enthalten.
Der Graph K1,3

Beineke, Krausz, v​an Rooij u​nd Wilf konnten i​n den 1960ern zeigen, d​ass folgende Aussagen äquivalent sind:

  • ist Kantengraph zu einem Graphen .
  • besitzt eine Krausz-Partition.

Das heißt, es existiert genau dann ein Urbild eines Kantengraphen , wenn Krausz-partitionierbar ist.

Der Graph ist zum Beispiel nicht Krausz-partitionierbar und ist daher auch kein Kantengraph zu einem beliebigen Graphen .

Beispiel

Sei der folgende Graph. Dieser soll wie oben beschrieben in vollständige Teilgraphen mit den gewünschten Eigenschaften partitioniert werden.

Ein gegebener Kantengraph

Durch Ausprobieren o​der mit d​em Algorithmus v​on Roussopoulos findet m​an die folgende Partitionierung:

Die vollständigen Teilgraphen der Krausz-Partition.

Mit der Krausz-Partition lässt sich wie folgt der zugrundeliegende Urgraph konstruieren:

  • Die Knotenmenge ergibt sich aus , für die gilt:
    • ist die Menge der vollständigen Teilgraphen der eben ermittelten Krausz-Partition, also . In diesem Beispiel ist demnach .
    • ist die Menge der Knoten aus , die sich in genau einem der vollständigen Teilgraphen aus befinden. In diesem Beispiel ist . Die Knoten und liegen jeweils in genau zwei der vollständigen Teilgraphen aus und sind damit keine Elemente von .
  • Für die Kantenmenge von gilt mit:
    • , d. h. zwei verschiedene Elemente aus sind verbunden, wenn sie einen gemeinsamen Knoten in haben. In unserem Beispiel sind alle miteinander verbunden.
    • , d. h. ein Knoten aus ist mit einem verbunden, wenn dieser Knoten Teil des vollständigen Teilgraphen ist. In unserem Beispiel führt das zu den Kanten und .

Diese Konstruktion führt z​um folgenden Urgraphen:

Der zugrundeliegende Urgraph.

Literatur

  • József Krausz: Démonstration nouvelle d’une théorème de Whitney sur les réseaux. In: Matematikai és Fizikai Lapok. Band 50, 1943, S. 75–85.
  • Lutz Volkmann: Fundamente der Graphentheorie. Springer, Wien / New York 1996, ISBN 3-211-82774-9, S. 182–183.
  • Nicholas D. Roussopoulos: A max {m,n} algorithm for determining the graph H from its line graph G. S. 108112, doi:10.1016/0020-0190(73)90029-X ().
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