Korbiniansschrein
Der Korbiniansschrein ist ein Reliquienschrein des 19. Jahrhunderts im Freisinger Dom.
Er enthält die Gebeine des heiligen Korbinian, der als Wanderbischof im 8. Jahrhundert in Altbayern im Gebiet um Freising den christlichen Glauben verkündete. Er starb an einem 8. September zwischen 724 und 730. Seine sterblichen Überreste wurden nach der Beerdigung seinem Willen gemäß nach Kuens überführt.
Um das Jahr 769 herum wurden die Gebeine auf Druck der Korbinian verehrenden Gläubigen wieder nach Freising zurückgeholt und an einem 20. November in die Krypta des Freisinger Doms gebracht. Im 19. Jahrhundert wurden die sterblichen Überreste Korbinians aus dem ursprünglichen Steinsarg in einen im neuromanischen Stil gestalteten Reliquienschrein umgebettet. Auftraggeber des Schreins war Erzbischofs Gregor von Scherr. Ausgeführt wurde er nach Entwürfen von Heinrich von Heß und Caspar Zumbusch durch den Münchner Goldschmied Ferdinand Harrach (1821–1898) und im Jahre 1863 überführt. Vorbilder waren rheinische Schreine der Frühgotik, die Silberfiguren sind Nazarenerkunst.
Am 20. November jeden Jahres wird zum Korbiniansfest der Schrein im Kirchenschiff des Doms vor den Altarstufen zur Verehrung durch die Gläubigen aufgestellt.
Literatur
- Sigmund Benker (Text), Ingeborg Limmer (Bilder): Freising. Dom und Domberg (= Die blauen Bücher). Köster, Königstein im Taunus 1975, ISBN 3-7845-4480-0, S. 56.
Weblinks
- Der Freisinger Dom: Kunstwerke. Beschreibung des Schreins und anderer Objekte auf den Seiten des Freisinger Doms.
- Korbiniansschrein im Bildindex der Kunst und Architektur.