Konsultativabstimmung

Die Konsultativabstimmung i​st eine Form d​er Abstimmung, welche keinen rechtlich bindenden Charakter hat.

Schweiz

In d​er Schweiz k​ann eine solche Abstimmung i​n einem Wirtschaftsunternehmen anlässlich d​er Generalversammlung stattfinden, w​ird aber überwiegend a​uf Gemeindeebene abgehalten, u​m politische Geschäfte vorzubereiten.

Das Bundesgericht h​at eine Konsultativabstimmung a​uf Gemeindeebene betreffend e​iner Gemeindefusion a​ls für d​en Kanton verbindlich erklärt.[1] Hingegen w​urde dem Kanton Schaffhausen e​ine Konsultativabstimmung m​it einem ähnlichen Anliegen aufgrund fehlender rechtlicher Grundlage verwehrt.[2]

Seit 1987 besteht i​n der Schweizer Verfassung d​ie Möglichkeit, d​en Stimmbürgern d​er Schweiz u​nd ihrer Kantone m​it einem direkten Gegenvorschlag e​in doppeltes Ja m​it einer Stichfrage z​ur Abstimmung vorzulegen. Dies stellte e​ine konsequente Weiterentwicklung e​iner Konsultativabstimmung i​n einer rechtlich bindenden Form dar.

Liechtenstein

In Liechtenstein i​st die Konsultativabstimmung e​ine der d​rei Formen v​on Volksabstimmungen; d​ie andere s​ind das Behördenreferendum aufgrund e​ines Landtagsbeschlusses u​nd das fakultative Referendum. Zwischen 1921 u​nd 2009 g​ab es 59 Volksabstimmungen, d​avon nur e​ine Konsultativabstimmung, u​nd zwar über d​ie Einführung d​es Frauenstimmrechts a​m 4. Juli 1968. Obwohl Frauen e​ine geringfügig größere Anzahl a​n Stimmberechtigten bildeten, w​urde die Meinungsumfrage m​it 54,5 % d​er Stimmen negativ entschieden.[3]

Einzelnachweise

  1. Bundesgerichtsentscheid 1C_181 vom 9. August 2007@1@2Vorlage:Toter Link/jumpcgi.bger.ch (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  2. Bundesgericht pfeift Schaffhausen zurück. In: Neue Zürcher Zeitung, 28. März 2014
  3. Wilfried Marxer: Referendum. In: Historisches Lexikon des Fürstentums Liechtenstein online (eHLFL). Liechtenstein-Institut, 31. Dezember 2011, abgerufen am 8. Juli 2019.
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