Konradinische Matrikel

Bei der Konradinischen Matrikel (lat. matricula „Stammrolle, öffentliches Verzeichnis“) handelt es sich um ein mittelalterliches Urbar des Bistums Freising, das die Besitzungen sämtlicher fürstbischöflicher Güter mit ihren Einnahmen aufführte und gleichzeitig um eine genaue Diözesanbeschreibung, in der alle Kirchen, Kapellen, Klöster und Friedhöfe aufgezählt wurden. Es wurde am 22. Dezember 1315 unter dem Freisinger Fürstbischof Konrad III. dem Sendlinger begonnen und 1316 fertiggestellt.

Die Matrikel dient für die meisten Kirchen des Bistums und für viele Ortschaften als erster urkundlicher Nachweis und ist eine wichtige Quelle der mittelalterlichen Namens- und Ortsnamenforschung.

Eine systematische Veröffentlichung erfolgte 1849/50 durch Martin von Deutinger unter dem Titel Die älteren Matrikeln des Bisthums Freysing.[1]

Das ganze Gebiet rechts der Isar um München wurde nur von einer Pfarrei, Bogenhausen, versorgt, das Gebiet links der Isar außerhalb der mittelalterlichen Stadt wurde von der Pfarrei Thalkirchen aus verwaltet, die sich von Pullach bis Schwabing erstreckte. Reichste Pfarreien waren damals Velden (Vils) und Erding.

Literatur

  • Helmuth Stahleder: Bischöfliche und adelige Eigenkirchen des Bistums Freising im frühen Mittelalter und die Kirchenorganisation im Jahr 1315, in: Oberbayerisches Archiv 104 (1979), S. 117–188; ebd. 105 (1980), S. 7–69
  • Wolf-Armin Frhr. v. Reitzenstein: Lexikon bayerischer Ortsnamen. Herkunft und Bedeutung. C.H.Beck, München 2006, ISBN 3-406-55206-4.

Einzelnachweise

  1. Martin von Deutinger (Hrsg.): Die älteren Matrikeln des Bisthums Freysing. Verlag der Erzbischöflichen Ordinariats-Kanzley, München 1849. Digitalisat
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