Konrad von der Mark

Konrad v​on der Mark (* zwischen 1291 u​nd 1294; † 14. März 1353) w​ar Ritter, Ordensbruder u​nd Klostergründer. 1339 stiftete e​r dem Klarissen-Orden d​as Kloster Clarenberg i​n dem heutigen Ortsteil Hörde. 1340 verlieh e​r Hörde d​ie Stadtrechte.

Denkmal für Konrad von der Mark auf dem Hörder Marktplatz
Denkmal für Elisabeth von Kleve gegenüber dem Hörder Marktplatz

Abstammung

Konrad v​on der Mark w​urde als dritter Sohn d​es Grafen Eberhard I. v​on der Mark († 1308) u​nd seiner Gattin Irmgard v​on Berg (* ca. 1255; † 24. März 1294) i​n den Jahren zwischen 1291 u​nd 1294 geboren. Über s​ein genaues Geburtsjahr existieren unterschiedliche Angaben. Sein ältester Bruder w​ar Engelbert II. v​on der Mark († 18. Juli 1328). Er w​ar Graf v​on der Mark u​nd später d​urch Eheschließung Graf v​on Aremberg; s​ein zweitältester Bruder w​ar Adolf II. v​on der Mark (* August 1288; † 3. November 1344), späterer Fürstbischof v​on Lüttich.

Leben

Gemäß d​er Märkischen Familientradition h​atte sein ältester Bruder Engelbert d​as ungeteilte Familienerbe z​u übernehmen. Adolf u​nd Konrad wandten sich, für d​iese Zeit u​nd aufgrund i​hrer herrschaftlichen Abstammung n​icht unüblich, d​em kirchlichen Stand zu. Einige Stationen a​us Konrads kirchlichem Werdegang:

Seine kirchliche Laufbahn hatte eine kontinuierliche Entwicklung genommen, die Ernennung zum Bischof schien nur eine Frage der Zeit, zu der es nicht kommen sollte. 1326 gab Konrad überraschend alle kirchlichen Ämter auf. Seine gut dotierten Pfründen wurden ihm am 4. Juni 1326 entzogen. Als Grund für seine Resignation wird die beabsichtigte Eheschließung mit Elisabeth von Kleve angesehen. Elisabeth von Kleve († 21. März 1361), spätere Äbtissin des Klosters Clarenberg, war in erster Ehe mit Wilhelm von Brederode († 1316) verheiratet gewesen. Da zwischen Konrad und Elisabeth ein Verwandtschaftsverhältnis 4. Grades bestand, bedurfte ihre Eheschließung einer päpstlichen Genehmigung (Dispens), welche erst nach der Eheschließung beantragt, aber dennoch von päpstlicher Seite erteilt wurde.
Da Konrad nach Niederlegung seiner kirchlichen Ämter ohne Einkommen war, übertrug ihm seine Familie die Herrschaft Hörde. Zu dieser Zeit war sein Bruder Adolf in kriegerische Auseinandersetzungen mit einigen aufrührerischen Städten innerhalb seines Fürstentums verwickelt. Konrad reiste daher nach Lüttich, um Adolf bei den Kriegshandlungen beizustehen. Für das Kriegshandwerk zeigte er großes Talent. Am 27. Mai 1328 wurde Konrad zum Ritter geschlagen und er errang am 2. Juni 1328 einen wichtigen Sieg über Sint-Truiden. Um 1335 verließ Konrad Lüttich und reiste zurück nach Westfalen. In den nächsten Jahren reifte in Konrad und seiner Frau der Wille, auf ihrem Besitztum in Hörde ein Kloster zu errichten, um es dem Klarissenorden zu stiften. Das Kloster sollte 40 Nonnen beherbergen und wirtschaftlich unabhängig sein. Nachdem sein Vorhaben von päpstlicher Seite, Papst Benedikt XII. (* um 1285; † 25. April 1342), geprüft und genehmigt war, erfolgte die Grundsteinlegung Anfang Mai 1339 im Beisein seines Bruders Adolf, des Bischofs von Lüttich. Nach etwa zweieinhalb Jahren Bauzeit wurde das Kloster am 30. September 1341 eingeweiht. In den Folgejahren erwarb er einige Ländereien, welche in die Stiftung eingebracht wurden. Der letzte Schritt in seinem Leben war die Trennung von seiner Frau. Konrad trat dem Minoritenorden in Dortmund als Novize bei, Elisabeth dem Klarissenorden in dem neugegründeten Kloster Clarenberg und wurde kurze Zeit nach ihrem Eintritt Äbtissin des Klosters. Neun Jahre später, am 14. März 1353, starb Konrad. Elisabeth überlebte ihn um acht Jahre und starb am 21. März 1361. Beide wurden im Kloster Clarenberg beigesetzt; die genaue Lage ihrer Gräber ist nicht bekannt.

Literatur

  • Norbert Reimann: Konrad von der Mark. In: Rund um die Uhr. Ein Hörder Lesebuch. Joussen u. Gocke, Dortmund 1985. (ohne ISBN)
  • Thomas Schilp: Kloster und Stift Clarenberg bei Hörde (1339-1812). In: Hörde: Beiträge zur Stadtgeschichte. Wittmaack Verlag, Dortmund 1990; ISBN 3-9802117-3-8.
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