Kolloidmühle
Eine Kolloidmühle dient zur feinen Zerteilung von in einer Flüssigkeit suspendierten Feststoffen oder zur Reduktion der Partikelgröße einer Suspension einer Flüssigkeit in einer anderen, also zur Erzeugung eines Kolloids.[1]
Kolloidmühlen sind nach dem Rotor-/Stator-Prinzip aufgebaut. Dabei rotiert der Rotor mit einer Drehzahl von 2.000 bis 18.000 Umdrehungen/Minute. Die dadurch in der Mahlkammer erzeugten starken hydraulischen Drücke sowie Prall- und Schneideffekte zerteilen das Mahlgut und verteilen es in der Suspensionsflüssigkeit. Eine einstellbare Spaltbreite zwischen Rotor und Stator dient dazu, die maximale Partikelgröße festzulegen.
Kolloidmühlen finden eine breite industrielle Anwendung
- Pharmazeutische Industrie: z. B. Herstellung von Salben und Pasten
- Kosmetische Industrie: Cremes, Lippenstiftmassen, Nagellack, Handgele
- Farben- und Lackproduktion: Dispersionsfarben, verschiedenste Farbpigmente
- Seifenindustrie: Homogenisieren von Waschmitteln
- Kunststoffindustrie: verschiedenste Dispersionen und Emulsionen
- Textilindustrie: Druckfarben, Imprägniermittel
- Schmierfettindustrie
- Papierindustrie: Papierfarbe und -leim
- Lebensmittelindustrie: Homogenisieren von Eiscremes, von Sahne in Milch, Herstellung von Saucen, Mayonnaisen, Pasten und Massen unterschiedlicher Art
Einzelnachweise
- Hermann Plauson: Die Kolloidmühle und Ihre Anwendungsmöglichkeiten. In: Angewandte Chemie. Nr. 34, 1921, S. 469–472.
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