Kokenmühle
Die Kokenmühle ist eine Wassermühle mit Mühlenteich am Fluss Aue[1], einem sandgeprägten Tieflandbach, im Oldenburger Münsterland. Die Mühle steht am Westufer der Aue und damit in der Bauerschaft Gartherfeld der Gemeinde Emstek im niedersächsischen Landkreis Cloppenburg; der zugehörige Hof Koke östlich der Aue liegt in der Bauerschaft Endel der Gemeinde Visbek im Landkreis Vechta.[2]
| |
Lage im westlichen Niedersachsen |
Die Mühle wurde 1540 erstmals urkundlich erwähnt.[3]
Die heutige Mühle
Die auf einem Fundament aus mächtigen Feldsteinen in Eichenfachwerk und rotem Backstein errichtete Mühle verfügt über ein mittelschlächtiges Wasserrad aus dem Jahre 1893 von sechs Metern Durchmesser,[4] das seit dem Wiederaufbau der Mühle nach Zerstörung im Zweiten Weltkrieg zur Stromerzeugung genutzt wird. Eine der Mühle angeschlossene Sägerei aus dem 19. Jahrhundert ist auch heute noch funktionstüchtig. Nachdem das Mühlengebäude 1981 umfassend renoviert worden ist, wird es unter anderem als Veranstaltungsort genutzt. Die Kokenmühle ist seit 2008 Station der Niedersächsischen Mühlenstraße.
Geschichte der Kokenmühle
Die mit Wasserkraft betriebene Kokenmühle – ursprünglich eine Getreidemühle mit Aalfang und Staurecht – befindet sich seit 1540 im Besitz der Familie Koke, derzeit unter der Eigentümerin Maria Koke.[3] Eine neue Wassermühle wurde 1590 errichtet und 1735 erneuert. Der Getreidemühle wurde 1845 eine noch heute funktionsfähige Sägerei hinzugefügt. Das Mühlengebäude wurde im Zweiten Weltkrieg 1945 durch Bombenangriffe zerstört und anschließend wieder aufgebaut. Die Mühle dient seitdem der Elektrizitätsgewinnung.
Lage und Umgebung
Die Mühle liegt auf einer Höhe von 34 m ü. NN in reizvoller ländlicher Umgebung unmittelbar am Rande des Naturschutzgebietes „Bäken der Endeler und Holzhauser Heide“,[5] während der Mühlenteich und der Fluss Aue bereits innerhalb des Naturschutzgebietes liegen. Weitläufige Wälder umgeben die Mühle. In fußläufiger Nähe liegt beim Einzelgehöft und Gasthof Engelmannsbäke das auf die jungsteinzeitliche Trichterbecherkultur (TBK) (3500–2800 v. Chr.) zurückgehende Großsteingrab Heidenopfertisch.[6] Ein weiteres Großsteingrab, der sogenannte Visbeker Bräutigam befindet sich in direkter Nachbarschaft zum Heidenopfertisch auf der Nordseite der Aue, im Landkreis Oldenburg. Die Grabanlagen sind von der im Mai 2009 eröffneten Straße der Megalithkultur, einem Kulturweg des Europarats, vom Landkreis Vechta aus leicht erreichbar.
Umliegende Ortschaften
Umliegende Ortschaften sind, beginnend von Norden im Uhrzeigersinn, die Gemeinde Großenkneten, die Gemeinde Dötlingen, die Stadt Wildeshausen, die Gemeinde Visbek, der Vechtaer Ortsteil Langförden, die Gemeinde Emstek, die Stadt Cloppenburg sowie der Großenkneter Ortsteil Ahlhorn.
Ahlhorn (4 km) | Großenkneten (8 km) | Dötlingen (11 km) | |
Cloppenburg (14 km) | Wildeshausen (12 km) | ||
Emstek (8 km) | Langförden (9 km) | Visbek (5 km) |
Die Entfernungsangaben geben die gerundete Strecke per Luftlinie bis zum jeweiligen Ortszentrum wieder.
Geographische Besonderheiten
Das Mühlengebäude selber liegt direkt an der Grenze der Landkreise Vechta und Cloppenburg in der Flur Gartherfeld auf dem Gebiet der Gemeinde Emstek im Landkreis Cloppenburg außerhalb des Naturschutzgebietes. Der Mühlenteich, der Fluss Aue und der Bauernhof Koke liegen in der Bauerschaft Endel der Gemeinde Visbek im Landkreis Vechta und – mit Ausnahme des Hofes Koke selber – auch innerhalb des Naturschutzgebietes. An der nördlich der Kokenmühle gelegenen Einmündung der Landwehrbäke in die Aue grenzen die drei Landkreise Vechta, Cloppenburg und Oldenburg aneinander.
Aufgrund ihrer Grenzlage an der Aue sind für die Kokenmühle und den Hof Koke sowohl die Ausflugsregion Thülsfelder Talsperre[7] als auch die Ausflugsregion Nordkreis Vechta[8] im Verbund Oldenburger Münsterland zuständig.
Weblinks
- Emstek.de Die Kokenmühle auf der Website der Gemeinde Emstek
- Navigator – auf die Kokenmühle fokussierter interaktiver amtlicher Kartendienst des LGLN
- Kokenmuehle.de – Private Website der Kokenmühle
Einzelnachweise
- NLWKN Landesdatenbank. WK25055 Aue + Zuflüsse. Abgerufen am 28. Dezember 2015.
- Bernd Koopmeiers: Endel und seine historischen Wassermühlen. OM Online. 10. August 2020, abgerufen am 15. März 2021
- Clemens Pagenstert: Die Bauernhöfe im Amte Vechta, Gemeinde Visbek, XII., B. Endel, 3. Koke. Koch, Vechta 1908, S. 225.
- Heimatverein Visbek e.V.: Tag des offenen Denkmals 2020 - Die Kokenmühle. Abgerufen am 16. Februar 2021.
- Naturschutzgebiet „Bäken der Endeler und Holzhauser Heide“ in der Datenbank des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN).
- strahlen.org: Großsteingrab Heidenopfertisch. Abgerufen am 10. Februar 2021.
- Wassermühlen Kokenmühle, Neumühle und Umgebung. Verbund Oldenburger Münsterland. Abgerufen am 15. März 2021
- Suchergebnisse zu „Kokenmühle“. Ausflugsregion Nordkreis Vechta. Abgerufen am 15. März 2021