Kloster Sveti Naum
Das Kloster Sveti Naum (kyrillisch Свети Наум, albanisch Shën Naum) ist ein am Ende des 9. Jahrhunderts vom heiligen Naum gegründetes Kloster in der Nähe von Ohrid in Nordmazedonien. Naum liegt im Kloster begraben. Das Kloster ist zusammen mit der Stadt Ohrid, dem Ohridsee und dessen Umgebung eine Stätte des UNESCO-Welterbes. Es gehört aufgrund seiner historischen Bedeutung und sehenswerten Lage zu den beliebtesten Touristenzielen in Nordmazedonien.
Lage
Das Kloster befindet sich im Südwesten des Landes, am Ufer des Ohridsees, etwa 30 Kilometer südlich von Ohrid und nur wenige Hundert Meter von der albanischen Grenze entfernt. Am Fuß des Klosterberges befindet sich ein Quelltopf mit hoher Wasserschüttung. Besucher werden mit Booten durch das Quellgebiet gerudert.
Geschichte
Das Kloster wurde um 895 von Naum mit der Unterstützung der bulgarischen Zaren Boris I. und Simeon I. gegründet. Nach dem Tod von Naum am 23. Dezember 910 wurde das Kloster ihm zu Ehren gewidmet und umbenannt.
1870 zerstörte ein Feuer das Kloster bis auf die Klosterkirche. Die heutige Anlage wurde in der darauffolgenden Zeit errichtet. Nach der Eroberung der Region durch Serbien während des Balkankrieges von 1912 wurde in der Nähe des Klosters eine Residenz des serbischen Königs und die Kirche des heiligen Ivan Vladimir gebaut.[1] Von 1913 bis 1925 gehörte das Kloster zu Albanien. Ahmet Zogu, der sich mit jugoslawischer Hilfe im Dezember 1924 in Tirana an die Macht putschen konnte, trat es zum Dank für die Unterstützung an das Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen ab.[2]
Heute gibt es keinen Konvent mehr und nur die Klosterkirche, eine typische dreischiffige Kreuzkuppelkirche, wird noch für sakrale Zwecke genutzt.
Ausstattung
Das Innere der Kirche ist voller Fresken, die Szenen aus dem Leben Naums sowie denjenigen anderer Slawenapostel darstellen. Links am Eingang zum Kloster ist außerdem als Ktitor (Stifter) des Klosters der bulgarische Zar Boris I. abgebildet.[3]
Im Kloster befindet sich ein Hotel und es gibt einige in der wärmeren Jahreszeit geöffnete Restaurants. Busse und Fähren verkehren regelmäßig zwischen Ohrid und Sveti Naum.
Weblinks
- Open Society Institute über Sveti Naum (englisch)
Einzelnachweise
- Iwan Snegarow: Geschichte des Erzbistum Ohrids (aus dem bulgarischen: История на Охридската архиепископия-патриаршия). Band 2. Akademieverlag Marin Drinow, Sofia 1995, ISBN 954-430-345-6, S. 426–430
- Milčo Balevski: Balkanskite politički priliki i diplomatskite bitki za manastirot Sveti Naum. Skopje 1984.
- Iwan Snegarow: Geschichte des Ochrider Erzbistums und Patriarchats. (История на Охридската архиепископия-патриаршия.) Band 2. Zweite Ausgabe, Akademischer Verlag „Prof. Marin Drinow“, Sofia 1995, [1932], ISBN 954-430-345-6, S. 426–430.