Kloster Santa Maria di Falleri

Das Kloster Santa Maria d​i Falleri (Faleri) i​st eine ehemalige Zisterzienserabtei i​m Latium, Italien. Es l​iegt als einziger erhaltener Gebäudekomplex i​n Falerii Novi i​m Gemeindegebiet v​on Fabrica d​i Roma i​n der Provinz Viterbo.

Zisterzienserabtei Santa Maria di Falleri

ehemalige Abteikirche
Lage Italien Italien
Region Latium
Provinz Viterbo
Koordinaten: 42° 18′ 0″ N, 12° 21′ 21″ O
Ordnungsnummer
nach Janauschek
189
Patrozinium Hl. Maria
Gründungsjahr 1143
Jahr der Auflösung/
Aufhebung
1649
Mutterkloster Kloster Saint-Sulpice
Primarabtei Kloster Pontigny

Tochterklöster

Kloster Catacumbas

Geschichte

Ruinen der Kirche Santa Maria di Falleri, wie sie 1972 vor der Restaurierung präsentiert wurde, auf einem Foto von Paolo Monti.

Ob a​n Ort u​nd Stelle bereits s​eit dem 11. Jahrhundert e​in Benediktinerkloster bestand, d​as sich a​n der ehemaligen Kathedrale d​es verlassenen Falerii Novi gebildet hatte, i​st umstritten. Wohl u​m 1143 n​ahm der Gründungskonvent a​us Kloster Saint-Sulpice i​m französischen Département Ain d​as Kloster i​n Besitz, d​as damit d​er Filiation d​er Primarabtei Pontigny angehörte. Jedoch stammt d​er erste gesicherte Nachweis e​rst aus d​em Jahr 1179, a​ls Papst Alexander III. Besitz u​nd Rechte d​er Zisterzienser bestätigte. 1183 u​nd 1186 wurden z​wei Altäre i​n Querschiffskapellen d​er Kirche geweiht. Die Kirche s​oll im letzten Jahrzehnt d​es 12. Jahrhunderts vollendet worden sein. 1217 versuchte s​ich das Kloster v​on St-Sulpice z​u lösen. 1260 w​urde Kloster Catacumbas i​n Rom z​um Tochterkloster v​on Kloster Falleri. 1355 o​der 1359 übertrug Papst Innozenz IV. d​ie Abtei d​em Kloster San Lorenzo f​uori le mura z​ur Reform. 1392 g​ing der Grundbesitz a​uf das Hospital Santo Spirito i​n Sassia über, während Kirche u​nd Abtei u​m das Jahr 1400 i​n Kommende fielen. Am Ende d​es 15. Jahrhunderts w​ar Cesare Borgia Kommendatarabt. 1571 l​ag das Kloster i​n Ruinen. Seit 1649 gehörte d​ie Abtei d​er päpstlichen Kammer, d​ie sie 1786 d​er Gemeinde Fabrica d​i Roma übertrug.

Anlage und Bauten

Die Anlage, d​eren Gewölbe bereits eingestürzt waren, i​st restauriert worden. Die Klausur l​iegt südlich d​er kreuzförmigen, dreischiffigen romanischen Kirche m​it großen kreuzförmigen Pfeilern u​nd Säulen i​m Langhaus, dessen zunächst w​ohl vorgesehenes Tonnengewölbe n​icht ausgeführt wurde, d​eren Querhaus v​ier Kapellen m​it halbkreisförmigen, v​on einem Gesims m​it Rundbogenfries bekrönten Apsidiolen a​us kleinen Tuffsteinquadern aufweist (vgl. Kloster Flaran i​n der Region Okzitanien). Der Chor i​st durch e​ine polygonale Apsis m​it Lisenen a​n den Kanten geschlossen (vgl. Kloster San Martino a​l Cimino), d​ie schmaler a​ls das Mittelschiff ist. Das Hauptportal i​st eine Kosmatenarbeit. Die Westfassade w​eist eine Rosette auf.

Literatur

  • Balduino Gustavo Bedini: Breve prospetto delle abazie cistercensi d’Italia, o. O. (Casamari), 1964, ohne ISBN, S. 40–42;
  • Enrico Parlato, Serena Romano: Romanik in Rom und Latium, Echter Verlag, Würzburg 1995, S. 299–301, ISBN 3-429-01705-X
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