Kosmaten
Als Kosmaten werden eine zwischen dem 12. und 14. Jahrhundert tätige Gruppe von Marmordekorateuren bezeichnet. Die Kosmaten waren vor allem in Rom im Bereich der Innendekoration von Kirchen tätig. Mit ihren Inkrustationen schmückten sie Fußböden, Chorschranken, Kanzeln, Altäre und Bischofsstühle aus.
Beeinflusst wurde ihre Kunst durch antike Vorbilder und arabische Ziermuster in Süditalien. Die Kunst der Einlegearbeit wurde häufig innerhalb der Familie vom Vater auf den Sohn übertragen. Der Name „Kosmaten“ geht auf Kosmas, den Stammvater der Familie, zurück und wurde schließlich zur Bezeichnung des ganzen Kunststils. Dies gilt auch für die Bezeichnung „Kosmatenarbeit“ oder „kosmatesk“ für die Mosaikarbeiten.
Die Kosmaten arbeiteten in vereinzelten Fällen auch außerhalb Italiens, so stammen zum Beispiel einige Grabdenkmäler in der Westminster Abbey in London und ein Mosaik im romanischen Dom zu Gurk in Kärnten von ihnen.
Beispiele von Kirchen mit Kosmatenarbeiten in Rom:
Weblinks
Literatur
- Dorothy F. Glass: Studies on cosmatesque Pavements (= British Archaeological Reports. International Series. Bd. 82). BAR, Oxford 1980, ISBN 0-86054-100-2.
- Peter Cornelius Claussen: Magistri Doctissimi Romani. Die römischen Marmorkünstler des Mittelalters (= Corpus Cosmatorum. Bd. 1 = Forschungen zur Kunstgeschichte und Christlichen Archäologie. Bd. 14). Steiner, Stuttgart 1987, ISBN 3-515-04242-3.
- Peter Cornelius Claussen: Die Kirchen der Stadt Rom im Mittelalter 1050–1300, Stuttgart, Steiner 2002ff. (= Corpus Cosmatorum. Bd. 2, 1ff. = Forschungen zur Kunstgeschichte und Christlichen Archäologie. Bd. 20ff.)
- Band 1: A–F. 2002, ISBN 978-3-515-07885-6.
- Band 2: S. Giovanni in Laterano. 2008, ISBN 978-3-515-09073-5.
- Band 3: S. Giacomo alla Lungara bis S. Lucia della Tinta. 2010, ISBN 978-3-515-09410-8.