Kloster Przemęt

Das a​uch unter d​em Namen Mariensee (Lacus Sanctae Mariae) – n​icht identisch m​it Kloster Mariensee i​n Neustadt a​m Rübenberge – bekannte Kloster Przemęt (Priment) ([ˈpʃɛmɛnt]) i​st eine ehemalige Zisterzienserabtei i​n Polen. Es l​ag in d​er Woiwodschaft Großpolen, pow. Wolsztyn, i​n der Gemeinde Przemęt.

Zisterzienserabtei Przemęt

Klosterkirche Przemęt
Lage Polen Polen
Woiwodschaft Großpolen
Koordinaten: 52° 0′ 36″ N, 16° 17′ 35″ O
Ordnungsnummer
nach Janauschek
634
Patrozinium Hl. Maria
Gründungsjahr 1278
Jahr der Auflösung/
Aufhebung
1810
Mutterkloster Kloster Paradyż
Primarabtei Kloster Morimond

Tochterklöster

keine

Geschichte

Die Stiftung erfolgte i​m Jahr 1278 i​n Altkloster (Kaszczor, i​m Landkreis Wollstein). Es w​ar ein Tochterkloster v​on Paradyż (Kloster Paradies) a​us der Linie v​on Lehnin i​n Brandenburg, d​as sich wiederum über Sittichenbach, Walkenried, Kamp (Altencamp) a​us der Filiation d​er Primarabtei Morimond ableitet. 1285 w​urde das Kloster wenige Kilometer östlich n​ach Fehlen (Wieleń, h​eute Wieleń Zaobrzański) u​nd 1416 d​urch König Wladislaus Jagiello n​ach Przemęt verlegt. 1554 erhielt e​s seinen ersten polnischen Abt. 1810 (nach anderen Angaben e​rst 1834) w​urde es aufgehoben.

Bauten und Anlage

Die Kirche, jetzt Pfarrkirche, ist ein unverputzter Ziegelbau, begonnen 1651,[1] geweiht 1696, von Jerzy und Jan Catenazzi, den Vorbildern der italienischen Ordenskirchen der Gegenreformation ziemlich treu angeschlossen (Dehio). Sie wurde als der schönste Kirchenbau der Provinz Posen bezeichnet (Dehio). Sie ist eine dreischiffige, kreuzförmige Basilika mit rechteckigem Chor, Mittel- und Querschiff haben Tonnengewölbe mit Stichkappen, über der Vierung befindet sich eine Stutzkuppel, die Apsiden sind kreuzgewölbt. Die Kirche weist eine reiche Barockausstattung und „maßvolles Stuckwerk“ (Dehio) auf, das Adalberto Bianchi zugeschrieben wird. Die Westfront hatte zwei Türme, der südliche wurde 1792 zerstört und zunächst nicht wieder aufgebaut, der nördliche hat einen geschweiften Helm von 1725. Die Klausur befindet sich rechts der Kirche; sie datiert von 1604.

Literatur

  • Schneider, Ambrosius: Lexikale Übersicht der Männerklöster der Cistercienser im deutschen Sprach- und Kulturraum, in: Schneider, Ambrosius; Wienand, Adam; Bickel, Wolfgang; Coester, Ernst (Hrsg.): Die Cistercienser, Geschichte – Geist – Kunst, 3. Aufl., Wienand Verlag Köln 1986, S. 685, ISBN 3-87909-132-3;
  • Dehio, Georg: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler, Bd. 2: Nordostdeutschland, 2. Aufl. 1922, S. 388;
  • Faryna-Paszkiewicz, Hanna/Omilanowska, Małgorzata/Pasieczny, Robert: Atlas Zabytków Architektury w Polsce, Warszawa 2001, S. 237 f., ISBN 83-01-13478-X.
  • Sprungala, Martin: Die deutsche Klostersiedlung Mauche (Mochy) und das Primenter Land (in Großpolen/ Wielkopolska) – zwischen Ethnizität und Konfessionalität, Langwaden 2000, 302 S.
  • Bernard Peugniez: Le Guide Routier de l’Europe Cistercienne. Editions du Signe, Straßburg 2012, S. 1051, 1054 und 1055.
Commons: Klosterkirche Przemęt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Baubeschreibung, Im Centralblatt der Bauverwaltung, Nr. 30, 26. Juli 1884, S. 305ff., abgerufen am 30. Dezember 2012
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