Kleinschmidts Papageiamadine
Kleinschmidts Papageiamadine (Erythrura kleinschmidti), auch Schwarzmasken-Papageiamadine oder Schwarzstirn-Papageiamadine genannt, ist eine Art aus der Familie der Prachtfinken. Es werden keine Unterarten unterschieden.
Kleinschmidts Papageiamadine | ||||||||||||
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Schwarzstirn-Papageiamadine | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Erythrura kleinschmidti | ||||||||||||
(Finsch, 1878) |
Kleinschmidts Papageiamadine ist eine der seltensten Prachtfinkenarten und wird von der IUCN als gefährdete (vulnerable) Art eingestuft.[1] Anders als die meisten Prachtfinkenarten ist sie noch nie lebend nach Europa eingeführt worden.[2]
Beschreibung
Kleinschmidts Papageiamadine erreicht eine Körperlänge von zehn Zentimetern und wiegt durchschnittlich 15 Gramm. Es besteht kein ausgeprägter Sexualdimorphismus.
Die Stirn und der vordere Scheitel sowie die Zügel und die Augenumgebung, die Wangen und das Kinn sind schwarz. Der hintere Scheitel ist dunkelblau. Der hintere Bürzel sowie die Oberschwanzdecken sind leuchtend rot. Der Schwanz ist kurz und von schwarzbrauner Farbe. Die Federn sind hier grün gesäumt. Die Ohrgegend, die Halsseiten und die Körperunterseite ist lebhaft gelblichgrün. Die Augen sind dunkelbraun. Der für eine Prachtfinkenart ungewöhnlich klobige Schnabel ist insgesamt gelblich fleischfarben, allerdings an der Schnabelspitze etwas dunkler.
Jungvögel sind etwas matter gefärbt. Die Halsseiten und die Körperunterseite sind bei ihnen etwas bräunlicher.
Verbreitung und Lebensweise
Das Verbreitungsgebiet ist die Insel Viti Levu der Fidschi-Inseln. Der Lebensraum sind Regenwaldregionen in fast allen Höhenstufen. Die Art kommt bevorzugt in Lagen über 1000 Metern vor und ist gelegentlich auch in Sekundärwald anzutreffen. Sie wurde bislang überwiegend einzeln oder paarweise beobachtet. Mit ihrem klobigen Schnabel stochert sie in morschen Ästen, unter Blättern und zwischen Farnstängeln. Insekten spielen vermutlich eine große Rolle in ihrer Ernährung. Sie ist aber auch schon beim Verzehr von Wildfrüchten und zwar vor allem von Feigen-Arten beobachtet worden.
Über die Fortpflanzungsbiologie ist nur sehr wenig bekannt.
Etymologie und Forschungsgeschichte
Otto Finsch beschrieb die Schwarzstirn-Papageiamadine unter dem Namen Amblynura kleinschmidti. Das Typusexemplar wurde im November 1877 vom Sammler Theodor Kleinschmidt in Viti Levu für das Museum Godeffroy gesammelt.[3]
Das Wort Erythrura ist griechischen Ursprungs und leitet sich aus den Worten „erythros ἐρυθρός“ für „rot“ und „-ouros, oura ουρά“ für „-schwänzig, Schwanz“ ab.[4]
Literatur
- Jürgen Nicolai (Hrsg.), Joachim Steinbacher (Hrsg.), Renate van den Elzen, Gerhard Hofmann: Prachtfinken – Australien, Ozeanien, Südostasien. Eugen Ulmer Verlag, Stuttgart 2001, ISBN 3-8001-3249-4.
- Peter Clement, Alan Harris, John Davis: Finches and Sparrows. An Identification Guide. Christopher Helm, London 1993, ISBN 0-7136-8017-2.
- James A. Jobling: Helm Dictionary of Scientific Bird Names. Christopher Helm, London 2010, ISBN 978-1-4081-2501-4.
- Otto Finsch: On a new Species of Finch from the Feejee Islands. In: Proceedings of the Scientific Meetings of the Zoological Society of London. 1878, S. 440 (online [abgerufen am 27. Juli 2013]). und Tafel XXIX
Weblinks
- Erythrura kleinschmidti in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2013.1. Eingestellt von: BirdLife International, 2012. Abgerufen am 15. August 2013.
- BirdLife International: Species Factsheet – Pink-billed Parrotfinch (Erythrura kleinschmidti). Abgerufen am 15. August 2013.
- Videos, Fotos und Tonaufnahmen zu Pink-billed Parrotfinch (Erythrura kleinschmidti) in der Internet Bird Collection
- Schwarzstirn-Papageiamadine (Erythrura kleinschmidti) bei Avibase; abgerufen am 15. August 2013.
- Erythrura kleinschmidti im Integrated Taxonomic Information System (ITIS). Abgerufen am 15. August 2013.
- xeno-canto: Tonaufnahmen – Pink-billed Parrotfinch (Erythrura kleinschmidti)
Einzelnachweise
- BirdLife Factsheet, aufgerufen am 25. Juni 2010
- Nicolai et al., S. 179
- Otto Finsch, S. 440
- James A. Jobling, S. 151