Kleiner Mäander
Der Kleine Mäander (türkisch Küçük Menderes; antiker griechischer Name Κάϋστρος Kaÿstros[2]) ist ein Fluss an der Westküste Kleinasiens und fließt parallel zum Unterlauf des Großen Mäanders (türkisch Büyük Menderes) in einem etwa 30 Kilometer nördlicher verlaufenden Tal. Der Fluss ist etwa 130 Kilometer lang und mündet beim antiken Ephesos bzw. der heutigen Stadt Selçuk in das Ägaische Meer.
Kleiner Mäander Küçük Menderes antiker Name: Kaÿstros | ||
südlich von Ödemiş | ||
Daten | ||
Lage | İzmir (Türkei) | |
Flusssystem | Kleiner Mäander | |
Quelle | östlich des Boz Dağı 38° 18′ 35″ N, 28° 10′ 16″ O | |
Quellhöhe | ca. 220 m | |
Mündung | bei Selçuk in das Ägäische Meer 37° 57′ 28″ N, 27° 15′ 48″ O | |
Mündungshöhe | 0 m | |
Höhenunterschied | ca. 220 m | |
Sohlgefälle | ca. 1,7 ‰ | |
Länge | 130 km[1] | |
Einzugsgebiet | ca. 3500 km²[1] | |
Abfluss | MQ |
11,45 m³/s |
Durchflossene Stauseen | Beydağ-Talsperre | |
Kleinstädte | Kiraz | |
Gemeinden | Beydağ |
Der Fluss entspringt östlich des Boz Dağı (2159 m), etwa auf halber Strecke zwischen İzmir und der Bezirksstadt Denizli. Der an der Flussmündung gelegene Hafen der Stadt Ephesos war in der Antike bedeutend und machte Ephesos zur größten und einflussreichsten Stadt der römischen Provinz Asia und einer der größten Städte nach Rom.
Der Kleine Mäander enthält seit alters her einen großen Anteil an Schwebstoffen. Deren Sedimentation bewirkte, dass der antike Hafen von Ephesos mehrmals verlandete und heute einige Kilometer von der Küste entfernt liegt.
Literatur
- Ludwig Bürchner: Kaystros 1. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band XI,1, Stuttgart 1921, Sp. 100 f.
- Hans Kaletsch: Kaystros 1. In: Der Neue Pauly (DNP). Band 6, Metzler, Stuttgart 1999, ISBN 3-476-01476-2, Sp. 371.
Einzelnachweise
- Artikel Kleiner Mäander in der Großen Sowjetischen Enzyklopädie (BSE), 3. Auflage 1969–1978 (russisch)
- Akzent und Trema zeigen an, dass die Aussprache etwa „Ká-ystros“ entspricht.