Kleinblättriger Buchsbaum
Der Kleinblättrige Buchsbaum (Buxus microphylla) ist eine Pflanzenart aus der Gattung Buchsbäume (Buxus).[1] Mehrere Varietäten sind in Ostasien (China, Japan, Korea) verbreitet. Als Zierpflanze wird sie weltweit in der gemäßigten Gebieten verwendet. Die Varietät japonica heißt auch Japanischer Buchsbaum.
Kleinblättriger Buchsbaum | ||||||||||||
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Kleinblättriger Buchsbaum (Buxus microphylla) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Buxus microphylla | ||||||||||||
Siebold & Zucc. |
Beschreibung und Systematik
Vegetative Merkmale
Buxus microphylla ist ein immergrüner Strauch oder kleiner Baum. Die hellen Laubblätter sind 1–2,5 cm lang, oval mit einer runden oder grob gezähnten Spitze.[2][3]
Generative Merkmale
Die Blütezeit ist April bis Mai. Buxus microphylla ist einhäusig getrenntgeschlechtig (monözisch).[4]
Die Art Buxus microphylla wurde zuerst auf der Basis von japanischen kultivierten Pflanzen beschrieben, deren Wildform unbekannt war.
Unterschied zu anderen Arten
Vom gewöhnlichem Buchsbaum (Buxus sempervirens) lässt sie sich durch den deutlichen Blattstiel, den fehlenden herben Geruch der Blätter und den (bei den Varietäten microphylla und japonica) nicht nach unten umgebogenen Blattrand unterscheiden.[5]
Varietät microphylla
Buxus microphylla var. microphylla, japanisch ヒメツゲ hime tsuge, ist ein bis 1 m hoher, kompakter und feinzweigiger Strauch.[5] Die Laubblätter sind 1–1,75 cm lang und verkehrteiförmig bis lanzettlich-eiförmig. Die Herkunft ist nicht bekannt; in Japan ist sie seit etwa 1450 in Kultur.
Varietät japonica (Japanischer Buchsbaum)
Buxus microphylla var. japonica (Müll.Arg.) Rehder & E.H.Wilson, japanisch ツゲ tsuge Diese Varietät ist in Japan heimisch.[1] Sie wächst als 3–5 m hoher Strauch,[5] in seltenen Fällen als bis zu 10 m hoher Baum. Der Aufbau ist lockerer und die Zweige sind dicker als bei der Varietät microphylla. Der Stamm ist aufrecht und etwa 10 cm dick, und die Borke ist grauweiß bis blassbraun. Die Laubblätter sind 1–1,5 cm lang, breit-eiförmig bis eiförmig-elliptisch.
Varietät koreana
Buxus microphylla var. koreana Nakai ist ein dicht verzweigter, locker aufgebauter, breitbuschiger Strauch mit einer Höhe bis 0,8 m.[5] Die Laubblätter sind 1–1,8 cm lang, eiförmig bis länglich-eiförmig mit stark nach unten gebogenem Rand. Diese Varietät kommt in China und Korea vor.
Weitere Varietäten
- Buxus microphylla var. aemulans Rehder & E.H.Wilson
- Buxus microphylla var. riparia (Makino) Makino (Japan: Honshū)
- Buxus microphylla var. tarokoensis S.Y.Lu & Yuen P.Yang[1] (Taiwan)
Pflanzenpopulationen aus China und Korea, die früher als Buxus microphylla var. sinica gelistet wurden, werden als eigenständige Art Buxus sinica angesehen.[6]
Verwendung
Buxus microphylla wird als Zierpflanze verwendet, sowohl im Gebiet ihres natürlichen Vorkommens als auch anderswo weltweit in Gegenden mit gemäßigtem Klima.[4]
Sie ist insbesondere geeignet für Formschnitt oder niedrige Hecken. Buxus microphylla var. compacta („Kingsville dwarf boxwood“) und ähnliche Kulturvarietäten werden häufig für Bonsai verwendet.
Die Kulturvarietät ‘Faulkner’ (1 m hoch, 1,5 m breit) hat 2012 den Award of Garden Merit der britischen Royal Horticultural Society erhalten.[7][8]
Holz des Japanischen Buchsbaumes
Das im Japanischen tsuge genannte Holz des Japanischen Buchsbaums, dessen Wachstum lange dauert, ist ein Material mit feiner und dichter Maserung und gleichmäßig verteilten Tracheen. Bei der Bearbeitung ist es maßhaltig. Es ist hart und gelblich. Sein spezifisches Gewicht ist 0,8 g/cm³. Mit diesen Merkmalen ist es seit der Antike ein für handwerkliche Erzeugnisse beliebtes Material, beispielsweise für Siegel- und Namensstempel (Hanko), Shōgi-Spielsteine, Holzschnitt-Druckstöcke, Perlen für Rechenbretter (Soroban), Lauten (Shamisen) und Plektren, Skulpturen, Broschen und Möbeln mit Holzverbindungen. In der heutigen Zeit sind tsuge-Shōgi-Spielsteine hochwertige Gegenstände und gelten als wertvoll für Kunsthandwerk und bildende Kunst.
Das Holz eignet sich insbesondere für Artikel, die Festigkeit und geringe Fehlertoleranzen erfordern. Es eignet sich allgemein als bestes Stanzmaterial, Briefstempelmaterial und Gravurmaterial. Es ist auch ein wichtiger Bestandteil von Zeichenmaschinen, Vermessungswerkzeugen usw. und wurde früher für Zahnersatz verwendet. In Druckstöcke, die ansonsten hauptsächlich aus Kirschbaumholz bestanden, wurde Buchsbaumholz für die Teile eingebettet, die fein geschnitzt werden müssen, wie beispielsweise die Haare einer Person.
- Frucht und Blätter einer Zwerg-Kulturform von Buxus microphylla (‘Hohman’s Dwarf’)
- Namensstempel (Hanko) aus tsuge (Holz des Japanischen Buchsbaums)
Einzelnachweise
- Buxus microphylla im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 10. Mai 2021.
- A. Huxley (Hrsg.), New RHS Dictionary of Gardening. Macmillan, 1992, ISBN 0-333-47494-5.
- W. J. Bean: Trees and Shrubs Hardy in the British Isles. 8. Auflage, Volume. 1, John Murray, 1976, ISBN 0-7195-1790-7.
- Buxus microphylla bei Plants For A Future, abgerufen am 11. Mai 2021.
- Andreas Roloff, Andreas Bärtels: Flora der Gehölze: Bestimmung, Eigenschaften, Verwendung. 5. Auflage, 2018, ISBN 978-3818600167, S. 157.
- Buxus microphylla var. sinica im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 10. Mai 2021.
- RHS Plantfinder - Buxus microphylla ‘Faulkner’. Royal Horticultural Society, abgerufen am 11. Mai 2021.
- The Award of Garden Merit lists – Ornamentals. (PDF) Royal Horticultural Society, 2020, S. 14, abgerufen am 11. Mai 2021.