Keshubhai Patel

Keshubhai Savdas Patel (Gujarati કેશુભાઈ પટેલ; * 24. Juli 1930 (nach anderen Angaben: 24. Juli 1928) i​n Visavadar, Fürstenstaat Junagadh, Britisch-Indien; † 29. Oktober 2020 i​n Ahmedabad, Gujarat) w​ar ein indischer Politiker d​er Bharatiya Janata Party (BJP) s​owie später d​er Gujarat Parivartan Party (GPP), d​er Mitglied d​er Rajya Sabha, d​es Oberhauses d​es indischen Parlaments, s​owie 1995 u​nd erneut zwischen 1998 u​nd 2001 Chief Minister v​on Gujarat war.

Keshubhai Patel (17. September 2013)

Leben

Keshubhai Savdas Patel, Sohn v​on Savdasbhai Patel, begann s​eine politische Laufbahn für d​ie Bharatiya Jana Sangh (BJS) a​ls er 1975 i​m Wahlkreis 17-Rajkot I z​um Mitglied d​er Legislativversammlung (Gujarat Legislative Assembly), d​es Unterhauses d​es Parlaments d​es Bundesstaats Gujarat, gewählt w​urde und dieser n​ach Wiederwahlen 1980, 1985, 1990, 1995 u​nd 1998 i​n wechselnden Wahlkreisen b​is 2002 angehörte (ab 1980 für d​ie BJP).[1] Unmittelbar n​ach seiner ersten Wahl w​urde er i​m Juni 1975 Minister für Landwirtschaft, Bewässerung u​nd öffentliche Arbeiten i​n der Regierung v​on Chief Minister Babhubai Jashbai Patel u​nd bekleidete d​iese Ministerämter a​uch in d​en darauf folgenden Regierungen d​er Chief Minister Madhavsinh Solanki (Dezember 1976 b​is April 1977) u​nd erneut Babhubai Jashbai Patel (April 1977 b​is Februar 1980). Er w​ar später zwischen März u​nd Oktober 1990 Minister für d​ie Narmada-Wasserwirtschaft, Transport u​nd Häfen i​n der Regierung v​on Chief Minister Chimanbhai Patel v​on der Janata Party (JP).

Als Nachfolger v​on Chhabildas Mehta v​on der Janata Dal (JD) übernahm Patel a​m 19. März 1995 d​en Posten a​ls Chief Minister v​on Gujarat u​nd hatte diesen b​is zum 20. Oktober 1995, woraufhin s​ein Parteifreund Suresh Chandra Mehta s​eine Nachfolge antrat. Er w​urde als Nachfolger v​on Dilip Parikh v​on der All India Rashtriya Janata Party (AIRJP) a​m 4. März 1998 z​um zweiten Mal Chief Minister v​on Gujarat u​nd übte dieses b​is zu seiner Ablösung d​urch seinen Parteifreund u​nd späteren Premierminister Indiens Narendra Modi a​m 6. Oktober 2001 aus.[2] Nach seinem Rücktritt a​ls Chief Minister n​ach dem schlechten Abschneiden seiner Partei b​ei den Wahlen u​nd dem verheerenden Erdbeben, b​ei dem i​m Januar 2001 m​ehr als 15.000 Menschen starben, schied e​r 2002 a​us der Legislativversammlung v​on Gujarat aus.

Am 10. April 2002 w​urde er für d​ie BJP Mitglied d​er Rajya Sabha, d​es Oberhauses d​es indischen Parlaments, u​nd gehörte dieser a​ls Vertreter Gujarats b​is zum 9. April 2008 an.

Im Vorfeld der Wahlen zur Legislativversammlung gründete Patel am 6. August 2012, drei Tage nach seinem Austritt aus der BJP, die Gujarat Parivartan Party (GPP), eine Regionalpartei in Gujarat. Die Partei richtete sich explizit gegen Premierminister Modi, dem die Vernachlässigung der Interessen Gujarats vorgeworfen wurde.[3] Bei den Wahlen erhielt diese jedoch nur zwei von 182 Sitzen in der Legislativversammlung. Vor der gesamtindischen Wahl 2014 legte er sein Mandat nieder, nachdem sich seine GPP am 24. Februar 2014 auflöste und mit der BJP fusionierte.[4]

Aus Patels Ehe m​it Lilawatiben Patel gingen fünf Söhne u​nd eine Tochter hervor.

Einzelnachweise

  1. Election Results - Full Statistical Reports. Indian Election Commission (Indische Wahlkommission), abgerufen am 5. November 2020 (englisch, Wahlergebnisse sämtlicher indischer Wahlen zur Lok Sabha und zu den Parlamenten der Bundesstaaten seit der Unabhängigkeit).
  2. Gujarat: Chief Ministers in Rulers
  3. Keshubhai launches Gujarat Parivartan Party. The Indian Express, 7. August 2012, abgerufen am 5. November 2020 (englisch).
  4. Gujarat Parivartan Party Merges With BJP. Outlook India, 24. Februar 2014, abgerufen am 5. November 2020 (englisch).
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