Kathedrale von Salta
Die Kathedrale von Salta (spanisch: Catedral Santuario Nuestro Señor y la Virgen del Milagro) ist eine römisch-katholische Kirche in Salta, Argentinien. Die Kathedrale ist die Bischofskirche des Erzbistums Salta und als Wallfahrtskirche ein Heiligtum der wundertätigen Bilder von Salta. Der Kirchenbau stammt aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und liegt im Zentrum der Stadt. Das reich verzierte Gebäude steht als nationales historisches Monument unter Denkmalschutz und trägt den kirchlichen Titel einer Basilica minor.[1]
Geschichte
Die wundertätigen Bilder von Salta, ein lebensgroßer Gekreuzigter aus dem 16. Jahrhundert und ein Bild der Unbefleckten Empfängnis aus dem 17. Jahrhundert, sollen die Stadt am 13. September 1692 vor den schlimmsten Folgen eines schweren Erdbebens bewahrt haben und werden seither als Patrozinium der Bischofskirche verehrt. Der Vorgängerbau des heutigen Doms wurde beim Erdbeben von 1856 zerstört. Die Arbeiten für den Neubau begannen 1858 unter Bischof José Eusebio Colombres. Die Pläne wurden vom Architekten Philip Bertres entworfen. Nach zwanzig Jahren Bauzeit erfolgte die Weihe und Eröffnung der neuen Kathedrale. Bis 1882 wurden die fehlende Fassade sowie die Türme und Glocken mit Hilfe italienischer, brasilianischer und bolivianischer Künstler ergänzt.
Beschreibung
Das Gebäude bildet ein Ensemble mit dem Erzbischöflichen Palast. Der neobarocke Stil erinnert an ein italienisches Architekturensemble. Zum rechteckigen, dreischiffigen Grundriss gehört ein tiefer Chor und eine halbrunde Apsis. Der Hauptaltar stammt von dem 1856 als Missionar nach Salta gekommenen italienischen Franziskaner Fray Luis Giorgi (1824–1884), der als Bildhauer und Architekt in der Stadt und Provinz Salta wirkte und auch die Seitenaltäre der wundertätigen Bilder und das Mausoleum für General Güemes schuf.
Die Vierung wird von einer Kuppel über einem Tambour gekrönt, welche eine Laterne trägt. Tageslicht scheint durch die Fenster der beiden Seitengänge, die mit Glasmalerei verziert sind. Der Eingangsbereich wird durch eine reiche barocke Dekoration gekrönt. Das zentrale Motiv ist ein majestätischer Vierpass.
Der Dom dient auch Pantheon für die Helden der Nordarmee der Vereinigten Provinzen des Río de la Plata im Südamerikanischen Unabhängigkeitskrieg gegen die spanientreuen Royalisten zwischen 1810 und 1820. Dazu gehören die sterblichen Überreste des Revolutionsgenerals und ersten Provinzgouverneurs der Provinz Salta, Martín Miguel de Güemes, und seiner Frau sowie der Unabhängigkeitshelden Rudecindo Alvarado und Juan Antonio Álvarez de Arenales.
Hinter der Kathedrale befindet sich das Dommuseum in der Calle Belgrano. Es zeigt verschiedene Gemälde von italienischen Malern, aus Spanien, Hochperu und Salta des 18. und 19. Jahrhunderts. Dazu kommen Werke von Mestizen aus verschiedenen Werkstoffen wie auch Schmuck, Möbel und Kleidung.
Patronatsfest
Das Patronatsfest der wundertätigen Bilder von Salta ist ein jährliches Ereignis von hoher regionaler und nationaler Bedeutung, an dem regelmäßig mehr als 800.000 Menschen teilnehmen und das häufig von hohen Vertretern des argentinischen Staates besucht wird. Die Feierlichkeiten, neben der Wallfahrt zur Basilika von Luján der bedeutendste Ausdruck argentinischer Volksfrömmigkeit, finden in der Woche vor dem Fest der Kreuzerhöhung und dem Gedächtnis der Schmerzen Mariens am 14. und 15. September statt und beginnen mit einer Novene ab dem 6. September. Höhepunkt sind die feierlichen Prozessionen am 15. September, bei denen das auf rätselhaften Wegen aus Spanien nach Südamerika gekommene und 1592 in Salta eingetroffene Christusbild und die 1902 gekrönte Wundermadonna (Virgen del Milagro) mitgeführt werden.[2][3][4]
Einzelnachweise
- Catedral Santuario Nuestro Señor y la Virgen del Milagro auf gcatholic.org
- Miles de fieles celebraron al Señor y Virgen del Milagro. In: Crónica, 15. September 2018, abgerufen am 14. September 2020 (spanisch).
- El Señor y la Virgen del Milagro. Portal de Salta, abgerufen am 14. September 2020 (spanisch).
- Macri participó en Salta de la misa de la Fiesta del Señor y la Virgen del Milagro. In: La Prensa, 15. September 2019, abgerufen am 13. September 2020 (spanisch).