Kathedrale Santa María de la Redonda
Die Kathedrale Santa María de la Redonda ist eine Kirche in Logroño in der Autonomen Gemeinschaft und Provinz La Rioja in Spanien. Neben der Kathedrale von Calahorra und der Kathedrale von Santo Domingo de la Calzada ist sie eine von drei Bischofskirchen der Diözese Calahorra y La Calzada-Logroño.
Geografische Lage
Die Kathedrale befindet sich in der Altstadt von Logroño, direkt am alten Marktplatz, auf den die Hauptfassade weist. Die Kirche ist nach Osten ausgerichtet
Geschichte
Seit dem 10. Jahrhundert überquerte der Jakobsweg in Logroño den Ebro. Hier entstand eine Siedlung, die 1431 zur Stadt erklärt wurde. 1435 wurde ein Stift gegründet, das dem nahegelegenen Kloster San Martín de Albelda angegliedert war. Es bekam Santa María de la Redonda, eine aus der Romanik stammende Kirche zugewiesen, damals ein rundes oder polygonales Gebäude (daher der Name Redonda, „die Runde“).[1] Die älteste erhaltene Erwähnung dieser Kirche stammt aus dem 12. Jahrhundert.[2]
Zwischen 1516 und 1598 wurde eine neue Kirche in spätgotischem Stil erbaut. Im 17. Jahrhundert wurde sie im Osten durch die Christus-Kapelle erweitert. Im 18. Jahrhundert wurde der Chor auf das Niveau des Hauptschiffes abgesenkt und 1742 die Zweiturmfassade errichtet.[3] Die beiden Türme folgten 1747 bis 1756.[4]
1959 wurde die Stiftskirche zur Ko-Kathedrale erklärt[5], die sich den Rang mit den historischen Kathedralen von Calahorra (15. Jahrhundert) und Santo Domingo de La Calzada (11. Jahrhundert) teilt.
Bauwerk
Gebäude
Die Haupt- und Westfassade ist auf den Marktplatz hin ausgerichtet. Mit ihren beiden Türmen ist sie in der Außenansicht die bestimmende Seite des Gebäudes. Der hier liegende Haupteingang ist als gigantische Konche gestaltet.
Im Innern weist die Kirche drei Schiffe auf. Entlang der Seitenschiffe liegen Kapellen. Hohe zylindrische Säulen trennen Haupt- und Seitenschiffe. Ein hoch komplexes Netzgewölbe deckt das Ganze.
Ausstattung
Zur Ausstattung gehören
- die Orgel stammt aus dem 17. Jahrhundert.[6]
- ein kleines Ölgemälde, das im Gang hinter dem Hauptaltar hängt und einen Kalvarienberg darstellt, mit Christus, Maria, dem Apostel Johannes und Maria Magdalena. Es wird Michelangelo Buonarroti zugeschrieben, der es im Auftrag seiner Freundin Vittoria Colonna 1540 gemalt haben soll.[7]
- sechs Tafelgemälde von Gillis Congnet (* 1535 in Antwerpen; † 1599 in Hamburg), die den Heiligen Petrus, die Auferstehung Christi, Johannes den Täufer, die Verkündigung Mariens, die Epiphanie und die Himmelfahrt Marias darstellen, und weitere drei, die verschiedene Szenen aus dem Leben des Heiligen Franz von Assisi zeigen.
Quellen
- Info-Tafel auf dem Marktplatz von Logroño vor der Kathedrale.
Einzelnachweise
- Pierre Tisné u. a.: Spanien. Bildatlas spanischer Kunst. DuMont Schauberg, Köln 1968. ISBN 3-7701-4461-9, S. 98.
- Info-Tafel auf dem Marktplatz.
- Dietrich Höllhuber und Werner Schäfke: Der spanische Jakobsweg. Geschichte und Kunst auf dem Weg nach Santiago de Compostela. DuMont, [Köln] 1999. ISBN 3-7701-4862-2, S. 100.
- Info-Tafel auf dem Marktplatz.
- Werner Schäfke: Nordwest-Spanien. Landschaft, Geschichte und Kunst auf dem Weg nach Santiago de Compostela. DuMont, Köln 1987. ISBN 3-7701-1589-9, S. 79; Info-Tafel auf dem Marktplatz.
- Info-Tafel auf dem Marktplatz.
- Info-Tafel auf dem Marktplatz.
- Info-Tafel auf dem Marktplatz.