Karolus-Monogramm
Das Karolus-Monogramm (auch Karlsmonogramm) war das offizielle Signum Karls des Großen, der, selbst des Schreibens nicht mächtig, von einem Schreiber das Monogramm vorschreiben ließ und mit einem finalen Strich, dem Vollziehungsstrich, dem Signum Gültigkeit verlieh.[1][2]
Das Monogramm besteht aus den über ein Kreuz verbundenen Buchstaben K-R-L-S, die um eine Raute angeordnet sind, die im oberen Teil den Vollziehungsstrich in Form eines y enthält. Die Raute ergibt insgesamt ein O, während die obere Hälfte als A und die untere Hälfte als U zu lesen sind. Das ergibt in der richtigen Reihenfolge K→A↑R↓O↓L↑U→S.
Solche Monogramme waren schon in vorkarolingischer Zeit bekannt, dort allerdings auf Münzen, denn die Herrscher der Merowinger und früher waren des Schreibens mächtig, sodass sie Urkunden selbst unterzeichnen konnten.[1] Auf dem Denar ab 793/794 war das Monogramm auf der Münzrückseite geprägt.[3]
140 Nägel mit dem Karolus-Monogramm im Kopf markieren den 1,5 km langen Rundweg „Kaiser Karl führt durch Aachen“, der seit 2002 vom Elisenbrunnen zu verschiedenen Sehenswürdigkeiten in der Altstadt führt.[4]
Einzelnachweise
- Johann Lechner: Das Monogramm in den Urkunden Karls des Großen In: Neues Archiv der Gesellschaft für ältere deutsche Geschichtskunde, 1905
- Clemens-August Heusch: Die elektronische Signatur. Tenea Verlag, 2004, ISBN 978-3-86504-097-8, S. 16 (Volltext in der Google-Buchsuche).
- Rainer Leng, Mathias Herweg: Münzreform Karls des Großen. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Institut für Geschichte, Universität Würzburg. Archiviert vom Original am 3. Dezember 2016; abgerufen am 29. November 2016.
- Kaiser Karl führt durch Aachen. In: Aachener Stadtmagazin Klenkes. 4. April 2014, abgerufen am 29. November 2016.