Karl zu Leiningen (1898–1946)

Friedrich Karl Eduard Erwin Fürst z​u Leiningen (* 13. Februar 1898 i​n Straßburg; † 2. August 1946 i​n Saransk (Russland)) w​ar ein deutscher Offizier u​nd nannte s​ich ab 1939 gemäß d​er Haustradition sechster „Fürst z​u Leiningen“.[1]

Herkunft

Karl z​u Leiningen a​us der Linie Leiningen-Dagsburg-Hartenburg w​ar der Sohn d​es Fürsten Emich z​u Leiningen (1866–1939) u​nd der Prinzessin Feodora, geborene Prinzessin z​u Hohenlohe-Langenburg (1866–1932).[2] Aufgrund d​er Abstammung seiner Mutter s​tand er a​uch auf d​er Liste d​er Thronfolger Schwedens. Er gehörte d​er evangelischen Kirche an.

Leben

Während d​es Zweiten Weltkriegs diente Karl z​u Leiningen a​ls Korvettenkapitän b​ei der deutschen Kriegsmarine. 1937 t​rat er d​er NSDAP b​ei (Mitgliedsnummer 4.852.615).[3] Am Ende d​es Krieges k​am er i​n sowjetische Gefangenschaft u​nd in e​in Lager i​n Saransk (Russland), w​o er a​m 2. August 1946 a​n Hunger starb.

Ehe und Nachkommen

Karl heiratete a​m 25. November 1925 i​n Langenburg Maria Kirillowna (* 2. Februar 1907; † 27. Oktober 1951), d​ie älteste Tochter d​es russischen Großfürsten Kyrill Wladimirowitsch Romanow u​nd Prinzessin Victoria Melita v​on Sachsen-Coburg u​nd Gotha. Aus d​er Ehe gingen sieben Kinder hervor:

  • Emich Kyrill Ferdinand Hermann (1926–1991), Chef des Hauses Leiningen, ∞ Eilika von Oldenburg (1928–2016)
  • Karl Wladimir Ernst Heinrich (1928–1990)
  • Kira Melita Feodora Marie Victoria Alexandra (1930–2005)
  • Margarita Ileana Victoria (* 9. Mai 1932 in Coburg; † 16. Juni 1996 in Überlingen) ∞ Friedrich Wilhelm von Hohenzollern (1924–2010)
  • Mechtilde Alexandra (1936–2021) ∞ Karl-Anton Bauscher (* 1931)
  • Friedrich Wilhelm Berthold (1938–1998)
  • Peter Victor (1942–1943)

Literatur

  • Thomas Gehrlein: Das Haus Leiningen. 900 Jahre Gesamtgeschichte mit Stammfolgen. Deutsche Fürstenhäuser. Heft 32. Börde Verlag, Werl 2011, ISBN 978-3-9811993-9-0.

Belege und Anmerkungen

  1. Artikel 109 WRV (Weimarer Reichsverfassung vom 11. August 1919) bestimmt, dass die öffentlich-rechtlichen Vorrechte oder Nachteile der Geburt oder des Standes aufzuheben sind. Adelsbezeichnungen gelten nur [mehr] als Teil des Namens und dürfen nicht mehr verliehen werden. Im Falle der Nachkommen des ehemaligen Fürstenhauses Leiningen tragen seitdem alle Familienmitglieder der Linie Leiningen-Dagsburg-Hartenburg den Familiennamen Prinz bzw. Prinzessin zu Leiningen. Die auf den nicht mehr existierenden und vererbbaren Primogenituradel zurückgehende Namensbezeichnung Fürst zu Leiningen unter Verwendung des Erstgeburtstitels „Fürst“ als Namensbestandteil (nur bei den Oberhäuptern der Familie) wird in nichtamtlichen Zusammenhängen ähnlich den Bestimmungen des Pseudonyms als Höflichkeitsform in Anlehnung an die Tradition der Familie sowohl in der Literatur als auch in der Gesellschaft überwiegend verwendet. Ob der melderechtlich relevante Name hier jedoch nach dem Tod des letzten Berechtigten 1939 stets Prinz zu Leiningen blieb, ist Wikipedia nicht bekannt. In einigen ähnlich gelagerten Fällen gelang es adelsrechtlich befugten Titelträgern, den Namensbestandteil Fürst auf Grund des Wohlwollens der örtlichen Behörde auch in ihre Dokumente eintragen zu lassen. Siehe dazu Wilfried Rogasch: Schnellkurs Adel, DuMont, Köln 2004, ISBN 978-3-8321-7617-4, S. 17 f.
  2. Haus Leiningen im Online Gotha von Paul Theroff
  3. http://niqolas.de/weltlauf/adel.pdf
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