Karl Tuppa
Karl Tuppa (* 23. März 1899 in Wien; † 11. November 1981 ebenda) war ein österreichischer Anthropologe.
Leben
Tuppa studierte Anthropologie bei Josef Weninger bis zur Promotion 1935. Im Jahre 1940 folgte die Habilitation über die Turkvölker Mischeren und Tipteren mit dem Material aus dem Nachlass von Rudolf Pöch. Seit 1932 arbeitete er im Institut für Anthropologie, das er nach der Einberufung und dem Tode 1942 des Direktors Eberhard Geyer leitete. Er untersuchte auch Unterlagen zu armenischen Kriegsgefangenen des Ersten Weltkriegs. Seine Rassenkunde von Niederdonau war im Heimatgebiet Adolf Hitlers besonders wichtig. 1945 wurde er entlassen. Danach arbeitete er als selbstständiger Erbgutachter vor allem in Vaterschaftsfeststellungen bis in die 1960er Jahre.
Schriften
- Rassenkunde von Niederdonau. Reihe: Niederdonau, Ahnengau des Führers – Schriftenreihe für Heimat und Volk. Hg. Gaupresseamt Niederdonau der NSDAP, 22. Sankt Pöltener Zeitungs-Verlagsgesellschaft, St. Pölten 1941
- Mischeren und Tipteren: ein Beitrag zur Anthropologie der Türkvölker in Russland, Ahnenerbe-Stiftung Verlag 1941
Literatur
- Eberhard Gabriel, Wolfgang Neugebauer (Hrsg.): Vorreiter der Vernichtung?: Eugenik, Rassenhygiene und Euthanasie in der österreichischen Diskussion vor 1938, Teil III, Böhlau, Wien u. a. 2005 ISBN 3-205-77122-2.
- Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945?. S. Fischer, Frankfurt 2003. Als Broschur 3. Auflage. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt/M. 2011, ISBN 978-3-596-16048-8.