Karl Schwien
Karl Schwien (* 27. August 1894 in Seedorf,[1] (Kreis Segeberg);[2] † 21. Oktober 1961 in Hannover) war ein deutscher Wasserbauingenieur, Brückenbauer und Baubeamter.[1]
Leben und Werk
Karl Schwien wurde 1894 in die Gründerzeit des Deutschen Kaiserreichs hineingeboren. Nach seinem Schulabschluss studierte er an der Straßenforschungsstelle unter Curt Risch in Hannover an der dortigen Technischen Hochschule, wo er 1932 seine Dissertation ablegte unter dem Titel Über die Ausbreitung von Erschütterungen.[3]
Ebenfalls in Hannover wurde Schwien zum Leiter der Wasser- und Brückenabteilung des Städtischen Tiefbauamtes ernannt.[1]
Nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten im Jahr 1933 und dem dann von Stadtbaurat Karl Elkart neu ausgearbeiteten Plan zum Bau des Maschsees und der Sicherstellung der Finanzierung durch Oberbürgermeister Arthur Menge erfolgte mit anfangs 100, später mit bis zu 1650 Arbeitslosen unter Leitung von Schwien ein zügiger Ausbau des Maschsees. Zur Beschäftigung möglichst vieler Arbeitsloser setzte Schwien nur dort Maschinen wie etwa Bagger oder Förderbänder ein, wo es sich nicht vermeiden ließ.[4]
Ebenfalls in den 1930er Jahren errichtete Karl Schwien die „Ihmebrücken I und II“ über die Ihme,[5] die zwischen der Calenberger Neustadt und dem hannoverschen Stadtteil Linden-Süd später benannte Legionsbrücke[6] sowie die Stadionbrücke.[7]
Ehrungen
Posthum wurde die 1963 errichtete Schwienbrücke über die Leine in der Südstadt von Hannover nach dem an der Planung und Anlage des Maschsees beteiligten Oberbaurat Schwien benannt.[1]
Schriften (Auswahl)
- Über die Ausbreitung von Erschütterungen (= Mitteilungen aus dem Forschungsinstitut von Professor Doktor Ingenieure C. Risch, Technische Hochschule Hannover, Heft 1), Hannover [W. Welfengarten 1] : [Straßenforschungsstelle ...], Borna-Leipzig: Noske, 1932
- Flussregelungen und Brückenbauten in Hannover, Teil C. Die Ihmebrücken. In: Die Bautechnik. Fachschrift für das gesamte Bauingenieurwesen, 17. Jahrgang, Heft 42 vom 29. September 1939, S. 561–564; als PDF-Dokument mit Bau-Zeichnungen und historischen Fotografien
Weblinks
Einzelnachweise
- Helmut Zimmermann: Schwienbrücke, in ders.: Die Strassennamen der Landeshauptstadt Hannover. Verlag Hahnsche Buchhandlung, Hannover 1992, ISBN 3-7752-6120-6, S. 225
- Christian-Alexander Wäldner: Die Technische Hochschule Hannover und der Entzug akademischer Titel in der NS-Zeit. Ergebnisse hannöverscher Vorgänge unter der Berücksichtigung des Falles Walter Dux ( = Geschichte, Bd. 112), zugleich Masterarbeit 2012 an der Universität Hannover, Berlin; Münster: Lit Verlag, 2012, ISBN 978-3-643-11908-7, S. 102; Vorschau über Google-Bücher
- Vergleiche die Angaben nebst Querverweisen der Deutschen Nationalbibliothek
- Waldemar R. Röhrbein: Maschsee. In: Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein (Hrsg.) u. a.: Stadtlexikon Hannover. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2009, ISBN 978-3-89993-662-9, S. 430ff.; Vorschau über Google-Bücher
- Karl Schwien: Flussregelungen und Brückenbauten in Hannover, Teil C. Die Ihmebrücken. In: Die Bautechnik. Fachschrift für das gesamte Bauingenieurwesen, 17. Jahrgang, Heft 42 vom 29. September 1939, S. 561–564; als PDF-Dokument mit Bau-Zeichnungen und historischen Fotografien
- Helmut Zimmermann: Legionsbrücke, in ders.: Die Strassennamen ... S. 157
- Helmut Zimmermann: Stadionbrücke, in ders.: Die Strassennamen ... S. 233