Karl Reumuth
Karl Fürchtegott Reumuth (* 18. November 1886 in Wüstenbrand; † 26. April 1964[1]) arbeitete nach seiner Promotion als Dozent an der Leipziger Hochschule für Lehrerbildung.
Als solcher hielt er die Sprechweise von Adolf Hitler für vorbildlich und erwartete, so in einer Publikation, dass
„jeder Deutsche die Rede, die der Führer bei der Ankündigung des Feldzuges gegen Polen vor dem Deutschen Reichstag hielt, in der ganzen Klanggestalt in seinem Herzen trage.“
Er war neben Otto Basler und Erich Gierach maßgeblich an der Erarbeitung des Regelwerks für die Reform der deutschen Rechtschreibung von 1944 beteiligt und gehörte auch in den ersten Nachkriegsjahren zum engeren Kreis der Orthographiereformer. Eine Verharrung Reumuths in einem mit der Mystifizierung des 'deutschen Gemüts' verbundenen völkischen Denken tritt auch nach dem Zweiten Weltkrieg in seinen an Pädagogischen Hochschulen und Lehrerseminaren weiterhin verbreiteten Lehrbüchern zutage:
„Wer sich aus der Volksgemeinschaft löst, wer nicht fühlt, daß er ‚ein Stück von ihr ist‘, kann nicht Dichter des Volkes sein. Sprachliche Meisterschaft allein macht den Dichter nicht aus. Entscheidend ist der Reichtum und die Tiefe des ,Gemütes‘“
Schriften
- (Hrsg.): Heimatgeschichte für Leipzig und den Leipziger Kreis. Leipzig 1927.
- Der muttersprachliche Unterricht. Bonn 1956 (Beiträge zur deutschen Spracherziehung 4)
Weblinks
- Literatur von und über Karl Reumuth im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Völkischer Aufbruch von Johannes Saltzwedel in Spiegel 36/2004
Einzelnachweise
- Eintrag zu Karl Reumuth in Kalliope
- Peter Ernst: Von „politischer Sprache“ zu „politischer Aussprache“. In: Sprachgebrauch in der Politik. Grammatische, lexikalische, pragmatische, kulturelle und dialektologische Perspektiven. Hrsg. von Annamária Fábián und Igor Trost. De Gruyter, Berlin 2018 ISBN 978-3-11-063772-4, S. 339–350, S. 343 (als Vorschau online bei Google Books).
- Der muttersprachliche Unterricht Bd. 6. Dürrsche Buchhandlung, Berlin 1956, S. 54; zit. nach Ohne Kommentar. In: Die Zeit vom 24. November 1961 (Zeitmosaik).