Karl Mindera

Karl Mindera SDB (* 26. Juni 1906 i​n Wien; † 9. Jänner 1973 i​n München), Geistlicher Rat, w​ar ein österreichischer römisch-katholischer Geistlicher, Theologe s​owie Kirchen- u​nd Kunsthistoriker.

Leben

Karl Mindera, Sohn v​on Emmerich Mindera u​nd Sophie, geb. Popp, w​uchs in Wien auf. 1924 t​rat er i​n die Gesellschaft d​er Salesianer Don Boscos ein. Er studierte i​n Turin, Benediktbeuern u​nd Innsbruck. Am 28. Mai 1933 empfing e​r in Benediktbeuern d​ie Priesterweihe. Ab Herbst 1933 wirkte e​r 40 Jahre a​ls Dozent für Kirchen- u​nd Kunstgeschichte a​n der Philosophisch-Theologischen Hochschule Benediktbeuern, d​eren Seminarbibliothek für Kirchen- u​nd Kunstgeschichte e​r aufbaute.

Wirken

Schon frühzeitig widmete er sich der Erforschung der Geschichte und Kunst Benediktbeuerns. Für seine wissenschaftlichen Leistungen auf diesen Gebieten, namentlich auch in der Familienforschung wurde er zum Ehrenbürger der Gemeinde Benediktbeuern ernannt,[1] erhielt er das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse,[2] erreichte ihn der Ruf in die Accademia Mariana Salesiana Rom, in die Bayerische Benediktinerakademie sowie in die Kommission für sakrale Kunst der Diözese Augsburg. Er war maßgeblicher Restaurator der Klosteranlage Benediktbeuerns mit den Schwerpunkten Anastasiakapelle und ehemalige Klosterkirche.[3]

In Benediktbeuern w​urde die Karl-Mindera-Straße[4] u​nd im Kloster Benediktbeuern d​er Karl-Mindera-Saal[5] n​ach ihm benannt. Seit 2018 werden i​m Klosterarchiv d​es Klosters Benediktbeuern d​ie Nachlässe v​on Karl Mindera erschlossen.[6]

Schriften

  • Benediktbeuern. Das Handwerk im Dienst der Kunst auf dem Boden der Grundherrschaft Benediktbeuern. Filser, München 1939, DNB 1007412089.
  • Benediktbeuern. Kulturland u. Kirchen. Schnell und Steiner, München 1957, DNB 453385478.
  • Maria hilf. Ein Beitrag zur religiösen Volkskunde. Don Bosco, München 1961, DNB 453385486.
  • Bad Heilbrunn. Kunstführer. Text von Karl Mindera. Schnell und Steiner, München 1963, DNB 451902262. 2. Auflage: 1972, DNB 740096168.
  • Kloster Benediktbeuern. Sprechplatte, Text von Karl Mindera, Orgel Franz Lehndorfer. Christophorus, Freiburg 1970, DNB 457233788.
  • mit Leo Weber: Basilica Benedictoburana. Festschrift aus Anlaß der Erhebung der ehemaligen Klosterkirche und jetzigen Pfarrkirche St. Benedikt von Benediktbeuern zur Päpstlichen Basilica minor am 3. Juni 1973. München/Benediktbeuern 1973, DNB 998392057.

Literatur

  • Leo Weber: Bibliographie des P. Karl Mindera SDB aus Benediktbeuern (1906–1973). In: Studien und Mitteilungen zur Geschichte des Benediktinerordens und seiner Zweige. 84, 1973, S. 179–181.
  • Leo Weber: Geistlicher Rat P. Karl Mindera SDB, Restaurator und Kustos des Benediktusmünsters 1906–1973. In: Basilica Benedictoburana. München/Benediktbeuern 1973, DNB 998392057, S. 33–36.
  • Leo Weber: P. Karl Mindera SDB, Benediktbeuern. Zum Gedächtnis. In: Salesianische Nachrichten. 79, 1973, S. 14–17.

Einzelnachweise

  1. Heimatforscher zum Ehrenbürger ernannt – Benediktbeurer Adventsfeier der besonderen Art – Pater Mindera spricht über seine Arbeit. In: Tölzer Kurier. 18. Dezember 1958
  2. Verleihungsurkunde vom 23. März 1962 im Nachlass Karl Mindera im Klosterarchiv Benediktbeuern
  3. Josef Hemmerle (Bearb.): Die Benediktinerabtei Benediktbeuern. (= Das Bistum Augsburg. Teil 1). De Gruyter, Berlin 1991, ISBN 978-3-11-012927-4, S. V (online, PDF; 12,3 MB)
  4. Karte
  5. Tagen im Kloster auf der Website des Klosters Benediktbeuern
  6. Aus dem Klosterarchiv. In: Jahresbericht Kloster Benediktbeuern. 2018. S. 6 (PDF; 1,9 MB)
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