Karl Kußmaul

Karl Kußmaul (* 8. April 1930 in Betzingen) ist ein deutscher Werkstofftechniker und Materialprüfer. Er ist emeritierter Professor für Werkstofftechnik und Materialprüfung und ehemaliger Direktor der Staatlichen Materialprüfanstalt (MPA) an der Universität Stuttgart.

Leben

Kußmaul arbeitete als wissenschaftlicher Mitarbeiter ab 1957 an der MPA unter Karl Wellinger, bei dem er 1963 promoviert wurde.

Von 1957 bis 1969 war er als Projektleiter und später auch Leiter der MPA-Außenstelle in Düsseldorf tätig. Unter anderem war er an der Entwicklung und Einsatzmöglichkeit von Sonderstahl für Rohrleitungen für Wasser, Öl, Erdgas und Wasserstoff im Hinblick auf Verarbeitung, Verlegetechnik und Sicherheitstechnik im Inland und grenzüberschreitend beteiligt. 1969 wurde er stellvertretender Direktor der MPA in Stuttgart.

Ab 1972 bis 1979 war er Mitglied der Reaktor-Sicherheitskommission. Kußmaul war der Überzeugung, dass ein Bersten des Reaktordruckbehälters eines Kernkraftwerkes bei entsprechender technischer, vor allem werkstofftechnischer Auslegung und bei sachkundiger, regelmäßiger Überprüfung unmöglich ist.[1]

1976 wurde Kußmaul als Ordinarius auf den Lehrstuhl für Materialprüfung, Werkstoffkunde und Festigkeitslehre berufen, womit er gleichzeitig Leiter der MPA Stuttgart wurde. Seine Vorgänger waren Carl von Bach, Erich Siebel und Karl Wellinger. In Stuttgart setzte er sich u. a. für die Einrichtung des Rechenzentrums der Universität Stuttgart (RUS) ein.

Kußmaul war außerdem am Nachweis der Berstsicherheit für die unterschiedlichen Ariane 5-Trägerraketen und am Tragwerk des Centre Georges Pompidou beteiligt und Sachverständiger in Kernenergiefragen an den deutschen Verwaltungsgerichten.

Seit 1952 ist er Mitglied der Burschenschaft Alemannia Stuttgart, seit 1969[2] gehört er dem Verein Deutscher Ingenieure (VDI) an.

Im 1998 wurde Kußmaul emeritiert.

Ehrungen

Literatur

Einzelnachweise

  1. KERNKRAFT-WERKE: Auffallende Lücken. In: Der Spiegel. Nr. 2, 1979 (online 8. Januar 1979).
  2. Paul Martin Schäfer: Persönliches. Württembergischer Ingenieurverein, 6. April 2020, abgerufen am 7. Januar 2022.
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