Karl Koehl
Karl Ludwig Koehl (* 7. November 1847 in Meisenheim am Glan; † 12. April 1929 in Worms) war ein deutscher Arzt und Prähistoriker.
Lebenslauf
Koehl studierte bis 1873 in Heidelberg, Marburg und Gießen Medizin. Nach dem Studium lebte er in Wien, unternahm aber auch jahrelang Reisen als Schiffsarzt. 1876 ließ er sich in Pfeddersheim als Arzt nieder und 1884 siedelte nach Worms über, wo er die Gründung des Museums anregte und dessen ehrenamtlicher Konservator war. Er erforschte bandkeramische Siedlungen und Gräber sowie das römische Worms.
Ausgrabungen
Koehl führte Ausgrabungen in Worms (Adlerberg) und Rheinhessen durch und publizierte die Funde. Er prägte den Namen einer Kultur der Jungsteinzeit (Hinkelstein-Gruppe) und der Frühbronzezeit (Adlerbergkultur). Der Begriff Hinkelsteingruppe erinnert an das Gräberfeld von Monsheim in der Flur ,Am Hinkelsteiner Weg',[1] wo früher der Menhir Hinkelstein gestanden hatte. Der Ausdruck Adlerbergkultur erinnert an frühbronzezeitliche Gräber vom Adlerberg in Worms. Das Deutsche Archäologische Institut ernannte ihn 1899 zum korrespondierenden Mitglied.
Gedenken
Nach Koehl wurde die Koehlstraße in der Wormser Innenstadt benannt.[2]
Publikationen
- Neue prähistorische Funde aus Worms und Umgebung (1896)
- Die Bandkeramik der steinzeitlichen Gräberfelder und Wohnplätze in der Umgebung von Worms (1903)
Literatur
- Erich Grill: Der Altmeister rheinhessischer Bodenforschung (Karl Koehl), in: Der Wormsgau 1 (1926/33), S. 109–113.
- Ingeborg Winther: Bibliographie der Schriften des Geh. Sanitätsrats Dr. med. Karl Koehl, in: Der Wormsgau 1 (1926/33), S. 114–116.
Einzelnachweise
- Germania. Anzeiger der Römisch-Germanischen Kommission des Deutschen archäologischen Instituts 39 (1961), S. 179.
- Angabe auf dem Straßenschild