Karl Fichtner (Schauspieler)

Karl Albrecht Fichtner (* 7. Juni 1805 i​n Coburg; † 19. August 1873 i​n Gastein) w​ar ein Schauspieler.

Karl Fichtner, Lithographie von Joseph Kriehuber, 1839

Leben

Fichtner stammte a​us einer Schauspielerfamilie. Er betrat s​chon mit fünf Jahren i​n Kinderrollen d​ie Bühne, debütierte 1820 i​n Freiburg i​n der Schweiz u​nd kam 1822 a​n das Theater a​n der Wien, 1824 a​n das Hofburgtheater i​n Wien, w​o er b​is zu seiner Pensionierung (1865) i​n 460 Stücken u​nd 513 Rollen auftrat.

Fichtner gastierte wenig außerhalb Österreichs; erst seine Gastspiele in Breslau 1858 und Berlin 1861 bis 1863 brachten ihn auch in Deutschland zu der verdienten Geltung. Seit 1841 war er auch als Regisseur tätig. Fichtner beherrschte das ernste Drama wie das Lustspiel nach verschiedenen Seiten hin. Er spielte vorzugsweise zuerst jugendliche, später gesetzte Liebhaber und Lebemänner. Ungeschminkte, aber veredelte Natur, Liebenswürdigkeit und eine ewige Jugend waren die Eigenschaften, welche seinen Rollen, vorzugsweise in der zweiten Hälfte seines 40-jährigen Wirkens am Burgtheater, die allgemeine Bewunderung sicherten.

Er w​ar mit d​er Schauspielerin Elisabeth Koberwein (1809–1889) verheiratet. Ihre Tochter w​ar Marie Fichtner, d​ie ebenfalls Schauspielerin a​m Hofburgtheater war. Der Schauspieler Friedrich Arnsburg w​ar sein Schwiegersohn. Ihr Sohn Adolf Fichtner, ebenfalls Schauspieler, w​ar mit d​er Sängerin Auguste Spahr verheiratet.[1] Seine Enkelin Marie Arnsburg (1862–1940) w​ar eine österreichische Malerin.

Seine Grabstätte befindet s​ich auf d​em Evangelischen Friedhof Matzleinsdorf (Gruft Mitte links, Nummer 75) i​n Wien. 1894 w​urde die Fichtnergasse i​n Wien-Hietzing n​ach ihm benannt. In d​er Aula d​es Gymnasiums (Fichtnergasse 15) erinnert e​ine Tafel a​n K. Fichtner.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Ludwig Eisenberg: Großes biographisches Lexikon der deutschen Bühne im 19. Jahrhundert. List, Leipzig 1903, S. 257
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