Karl Bleyle

Karl Bleyle (* 7. Mai 1880 i​n Feldkirch, Vorarlberg; † 5. Juni 1969 i​n Stuttgart) w​ar ein österreichischer Musiker u​nd Komponist, d​er auch i​n Deutschland l​ebte und wirkte.[1]

Leben

Im Elternhaus d​es jungen Karl – s​ein Vater w​ar der Textilfabrikant Wilhelm Bleyle – w​urde fleißig musiziert u​nd schon früh i​n ihm d​ie Freude a​n der Musik geweckt. Seinen ersten Musikunterricht a​uf der Violine erhielt e​r vom Feldkircher Musikdirektor Karl Linke, d​er aus d​em ungarischen Barthfeld stammte u​nd 1888 a​ls Lehrer a​n die neuerrichtete Musikschule i​n Feldkirch berufen worden war. Karl übersiedelte i​m Alter v​on neun Jahren m​it seinen Eltern n​ach Stuttgart. Am dortigen Konservatorium erhielt e​r 1894–1897 seinen ersten Unterricht i​n Musiktheorie u​nd Kontrapunkt b​ei Hugo Wehrle u​nd Samuel d​e Lange u​nd 1897–1899 b​ei Edmund Singer. Nach d​em Militärdienst führten i​hn 1904–1907 s​eine Musikstudien z​u Ludwig Thuille n​ach München, w​o er b​is 1919 a​ls Komponist lebte.

Grab von Karl Bleyle auf dem Stuttgarter Waldfriedhof, 2014

Schon in seinem ersten Studienjahr in München komponierte Bleyle seine 1. Sinfonie c-Moll, die am 7. Dezember 1905 in Stuttgart von der Hofkapelle uraufgeführt und von der Presse sehr gelobt wurde.[2] Am 25. Februar 1910 spielte der Münchener Konzertmeister Bruno Ahner dessen Violinkonzert C-Dur op. 10 im Konzert der Musikalischen Akademie. Nach fruchtbaren kompositorischen Jahren in Cannstatt (1919–1923) und Stuttgart übersiedelte er nach Graz (Österreich), wo seine erste Oper Der Teufelssteg, ein Requiem und die Trilogie der Leidenschaft entstanden. Eine weitere Station in seinem Leben war das Nationaltheater Weimar, dessen musikalische Leitung er zwei Jahre lang innehatte. Nach einem kurzen Aufenthalt in Veldes zog er wieder zurück nach Stuttgart, wo er bis zu seinem Tod wirkte. Seine österreichische Staatsbürgerschaft legte er aus Verbundenheit zu seiner Geburtsstadt Feldkirch nie ab.

Werke (Auswahl)

  • Sinfonie Nr. 1 in c-Moll (1904/05)
  • Sinfonie Nr. 2 in F-Dur, op. 6 (1906)
  • Flagellantenzug, op. 9 – Sinfonische Dichtung (1907)
  • Konzert für Violine und Orchester in C-Dur, op. 10 (1908)
  • Gnomentanz (1909)
  • Höllenfahrt Christi (1910)
  • Chorus mysticus (1910)
  • Ein Harfenklang (1910)
  • Prometheus (1912)
  • Trilogie der Leidschaft
  • Requiem
  • Der Teufelssteg – Oper
  • Der Hochzeiter – Oper
  • Ouvertüre zu Goethes Reineke Fuchs, op. 23 (1914)
  • Sonate für Violine und Klavier, G-Dur, op. 38 (1923)
  • Konzert für Violoncello und Orchester in d-Moll, op. 49 (1934)
  • Minnelieder nach Heinrich von Morungen, op. 44 (1936)
  • Schneewittchen-Suite, op. 50
  • Bacchanten-Ouverture, op 52 (1937)
  • Sonate für Violine und Klavier in e-Moll, op. 56 (1943)

Einzelnachweise

  1. Erich Schneider: Vorarlberger Komponisten. Vorarlberger Verlagsanstalt, Dornbirn 1973, S. 123–164.
  2. Neue Zeitschrift für Musik vom 3. Januar 2006, S. 15.
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