Karl Adam Windel
Karl Friedrich Adam Windel (* 1840; † Sept. 1890, beerdigt in Bornstedt)[1] war ein evangelischer Theologe.
Leben
Windel studierte in Erlangen Evangelische Theologie. 1860 wurde er Mitglied des Erlanger Wingolf.[2] 1867 wurde er Prediger an der Kirche der Berliner Charité. Zwei Jahre später wurde er Hofprediger an der Friedenskirche in Potsdam; er galt als Protegé der später Kaiserin Friedrich genannten Prinzessin Victoria. Windel verkehrte in der Familie Karl Hermann von Wangenheims;[3] dort lernte ihn in den 1860er Jahren auch Theodor Fontane kennen, mit dem ihn bis zu seinem Tod eine Freundschaft verband.[4] Windel fungierte als Gesprächsführer bei den alle zwei Wochen stattfindenden Schopenhauer-Abenden im Hause Wangenheim in den 1870er Jahren.[5]
Literarische Figur
Windel war das Urbild des Paters Feßler in Theodor Fontanes Roman Graf Petöfy. Fontane bescheinigte Windel eine „Mischung von Strenggläubigkeit und Schopenhauer“ und kommentierte: „Dies zu vereinigen war ein Kunststück.“[6][7]
Werke
Unsicher, aber nicht auszuschließen ist, dass Karl Friedrich Adam Windel identisch ist mit dem als Karl Windel bezeichneten Verfasser des Buches Graf Friedrich Leopold Stolberg, das 1866 in Frankfurt am Main erschien.[8]
Einzelnachweise
- Domstiftsarchiv Brandenburg: Kirchenbuch Bornstedt, Beerdigungen 1890, Nr. 26a, S. 230
- Gesamtverzeichnis des Wingolf 1991
- Möller, Klaus-Peter: Havelschwäne. Ein Spaziergang durch Potsdam mit Theodor Fontane
- Regina Dieterle (Hg.), Theodor Fontane und Martha Fontane. Ein Familienbriefnetz, Berlin/New York (de Gruyter) 2002, ISBN 3-11-015881-7, S. 72
- ,Roland Berbig und Bettina Hartz, Theodor Fontane im literarischen Leben, Berlin/New York (de Gruyter) 2000, ISBN 978-3-11-016293-6, S. 463
- Walter Hettche u. a. (Hg.), Theodor Fontane. Werke, Schriften und Briefe, 20 Bde. in 4 Abt., Bd.5/2, Briefe, Register und Kommentar, Hanser 1988, ISBN 978-3-446-14909-0, S. 396. Hier auch die von anderen Quellen abweichende Angabe des Todesjahres mit 1891.
- Arthur Hübscher: Melusine. In: Jahrbuch der Schopenhauer-Gesellschaft 1970. S. 153–164 (Onlineansicht [PDF; 773 kB; abgerufen am 2. März 2020] ; enthält allerdings mehrere Fehler, die Charakterisierung findet sich in Fußnote 2 auf S. 153f.).
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