Kaohsiung-Orgel
Die Kaohsiung-Orgel ist die größte Orgel Asiens. Die Konzertorgel verfügt über 127 Register und besteht aus zwei separaten, jedoch zusammen spielbaren Instrumenten. Die Orgel mit 9085 Pfeifen in der Gestalt von gigantischen Bambusrohren steht im Nationalen Kunst- und Kulturzentrum Weiwuying in Taiwan. Sie wurde von der Firma Johannes Klais Orgelbau für den Konzertsaal des Kulturzentrums gebaut und 2018 eingebaut und intoniert.[1]
Planung
Auf einem Militärgelände inmitten der 3-Millionen-Metropole Kaohsiung an der Südwestspitze Taiwans wurde 2006 das größte Kulturzentrum Asiens gebaut. Das von der niederländische Architektin Francine Houben entworfene Zentrum beherbergt neben etlichen weiteren Räumen, eine Konzerthalle mit 2000 Sitzplätzen, ein Opernhaus mit 2260 Sitzplätzen, ein Schauspielhaus mit 1250 Sitzplätzen und einen kleinen Kammermusiksaal mit 470 Sitzplätzen.[2]
Bei der Architektur verweist ihre Gestaltung auf örtliche Baumarten und auch der Orgelprospekt sollte auf die typischen Bambusgehölze der Region verweisen. Als Orgelsachverständiger für den Generalunternehmer Mecanoo wurde Olivier Latry, Titularorganist an der Pariser Kathedrale Notre-Dame engagiert. Konzipiert wurde eine Doppelorgel, deren großes Instrument der Klangästhetik der französischen Romantik, das kleine Instrument eher dem deutschen Barock folgt.[3][4]
Orgel
Das Instrument verfügt über 9085 Orgelpfeifen und 127 Register.[1] Am 10. Oktober 2018 wurde die Orgel mit einem Konzert eingeweiht.[3] Die beiden Instrumente verfügen über eine gleichstufig-schwebende Stimmung, und sind auch zusammen spielbar.[3] Beide Orgeln können von zwei weitgehend identischen Spieltischen aus bespielt werden. Einer der Spieltische steht auf der Bühne; die barocke Orgel (Klassische Orgel) hat zusätzlich einen eigenen Spieltisch.
Die lettische Organistin Iveta Apkalna nahm 2020 ihr Album mit französischer Orgelmusik auf der Kaohsiung-Orgel auf.
Disposition
Die Disposition lautet wie folgt:[5]
Symphonische Orgel
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- Koppeln (Couplers): Tirasse Positif expressif (I–P), Tirasse Grand-orgue (II–P), Tirasse Récit expressif (III–P), Tirasse Grand-chœur (IV–P), Tirasse Solo (V–P), Tirasse Chamades (CH–P), Grand-orgue au Positif (II–I), Récit au Positif expressif (III–I), Grand-chœur au Positif (IV–I), Solo au Positif expressif (V–I), Chamades au Positif expressif (CH–I), Positif au Grand-orgue (I–II), Récit au Grand-orgue (III–II), Grand-chœur au Grand-orgue (IV–II), Solo au Grand-orgue (V–II), Grand-chœur au Récit (IV–III), Solo au Récit (V–III), Chamades au Récit (Ch–III), Solo au Grand-chœur (V–IV), Chamades au Grand-chœur (Ch–IV), Octaves graves Positif (Sub in I), Octaves aiguës Positif (Super in I), Octaves aiguës Grand-orgue (Super in II), Octaves graves Récit (Sub in III), Octaves aiguës Récit (Super in III), Octaves graves Grand-chœur (Sub in IV), Octaves aiguës Grand-chœur (Super in IV), Octaves graves Solo (Sub in V), Octaves aiguës Solo (Super in V)
Klassische Orgel
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- Koppeln: II/I, I/P, II/P
- Koppeln Generalspieltisch: Hauptwerk – I, Hauptwerk – II, Hauptwerk – III, Hauptwerk – IV, Hauptwerk – V, Hauptwerk – P, Oberwerk – I, Oberwerk – II, Oberwerk – III, Oberwerk – IV, Oberwerk – V, Oberwerk – P
Einzelnachweise
- Johannes Klais Orgelbau: Werkverzeichnis, Opus 1924 und 1925, Stand X/2020, S. 2, abgerufen am 23. November 2020.
- Taiwan eröffnet größtes Kulturzentrum unter einem Dach. 13. Oktober 2018, abgerufen am 6. Oktober 2020.
- Kaohsiung/TWN, National Kaohsiung Center for the Arts. Auf der Website von Johannes Klais Orgelbau, abgerufen am 7. Oktober 2020.
- Von gitc-admin: Die größte Orgel mit „Bambus-Pfeifen“ kommt aus Deutschland | bambusexperte. Abgerufen am 6. Oktober 2020 (deutsch).
- Die Disposition auf der Website der Herstellerfirma, abgerufen am 7. Oktober 2020