Kantatayita
Kantatayita (auch Kantatallita) ist ein Areal der Ruinenstätte Tiwanaku in Bolivien. Über Kantatayita wurde erst wenig systematische Forschungsarbeit veröffentlicht.[1]
Beschreibung
Kantatayita ist ein Sektor der Ruinenstätte Tiwanaku, der einst Gebäude besessen hat, die Putunis Gebäuden ähnelten. In der Landschaft liegen große Steinquader, die teilweise im Erdreich versunken sind.[1] Ein Großteil dieser Struktur ist noch nicht ausgegraben.[2]
„Modellstein“
Im Kantatayita-Areal findet sich der sogenannte „Modellstein“. Es handelt sich wahrscheinlich um ein Miniatur-Architekturmodell einer Plattform bei Tiwanaku, das aus einem Monolithblock gearbeitet wurde.[1] Einige Autoren nehmen an, dass es sich um ein Miniaturmodell von Kalasasaya handelt. Torres de Kulljis verwendete bei seiner Rekonstruktion von Kalasasaya den „Modellstein“. Sowohl Kalasasaya als auch der Modellstein haben einen Hof mit einem direkten Zugang von Osten, der Hof ist an drei Seiten von einer höheren Plattform umgeben, die über mehrere Treppen von einem versunkenen Hof aus erreichbar ist.[3] Nach dem Archäologen Alexei Vranich scheint der „Modellstein“ eine „ausgearbeitete Darstellung einer Tempelanlage zu sein“ ([…] appears to be an elaborate representation of a temple).[4]
Kantatayita-Architrav
Im Kantatayita-Areal wurde ein großer aufwendig gestalter Architrav gefunden.[1] Der Architrav weist eine elliptische Rückseite auf, die nach Ansicht von Architekten „die Fähigkeiten eines jeden Steinmetzes heute herausforden würde“.[5]
Einzelnachweise
- Charles Stanish: Lake Titicaca: Legend, Myth and Science. Band 2 (2011), S. 115.
- Jean-Pierre Protzen, Stella Nair: The Stones of Tiahuanaco: a study of architecture and construction. Band. 75. 2013. S. 7.
- Jean-Pierre Protzen, Stella Nair: The Stones of Tiahuanaco: a study of architecture and construction. Band. 75. 2013. S. 82.
- Alexei Vranich: Reconstructing ancient architecture at Tiwanaku, Bolivia: the potential and promise of 3D printing., S. 8.
- John Wayne Janusek: Ancient Tiwanaku. Band 9. Cambridge University Press (2008), S. 135.