Kama (Waffe)
Die Kama (jap. 鎌, dt. „Sichel“) ist ein sichelartiges Werkzeug, das zum Pflanzen und Ernten von Reis verwendet wurde.
Kama (Waffe) | |
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Angaben | |
Waffenart: | Hiebwaffe, Sichel |
Bezeichnungen: | Kama |
Verwendung: | Arbeitsgerät, Waffe |
Ursprungsregion/ Urheber: |
Japan, Schmiede |
Verbreitung: | Japan |
Klingenlänge: | etwa 15 cm bis etwa 20 cm |
Griffstück: | Holz, Metall |
Listen zum Thema |
Eine Sekundärverwendung erfolgt als Schlagwaffe, wobei es der Familie der Kobudo-Waffen zugeordnet und auch im Koryu verwendet wird.
Beschreibung
Wie andere Kobudo-Waffen ist auch die Kama ein zweckentfremdetes landwirtschaftliches Gerät (Bauernwaffe). Die Kama ist eine Sichel mit nur leicht gekrümmter Klinge, die auf den Ryūkyū-Inseln und Asien unter anderem zum Ernten von Reis verwendet wird. Als Waffe wird die Kama zumeist paarweise verwendet. Es gibt sie in verschiedenen Größen. Eine besonders große Variante gibt es im Asayama Ichiden-ryū, in dem sie einzeln oder paarweise geführt wird. Mit einer besonders kleinen Ausführung, den sogenannten Jingama (陣鎌), auch Feldlagersichel, waren die Ashigaru bewaffnet. Die Kunst im Umgang mit dem Jingama wird noch im Yagyū Shingan-ryū gelehrt.
Es existieren mehrere Kama-Varianten, an denen eine Kette, welche mit einer Metallkugel beschwert ist, befestigt ist. Diese Varianten werden Kusarigama genannt. Des Weiteren existiert eine Variante, bei welcher die Kama auf einem Rokushaku-Bō befestigt ist, diese Variante wird Rokushakugama genannt.
Wenngleich die Klinge nicht immer scharf genug gewesen sein dürfte, um einen gepanzerten Angreifer schwer zu verletzen, so hat sie es doch ermöglicht, am Arm oder Kopf des Angreifers einzuhaken. Auch in anderen asiatischen Kampfkünsten finden dem Kama ähnliche Waffen Verwendung, und im Mittelalter und der Neuzeit wurden auch in Europa Sicheln eingesetzt.
Bei Übungswaffen besteht die Klinge aus Holz oder Aluminium.
Kama Kata
Folgende Kama Katas sind in den Kobudo-Stilen bekannt:
- Hamahiga no kama (Butokukai International)
- Kanegawa no kama (Ryukyu Kobudo Hozon Shinko Kai, Ryukyu Kobudo Tesshinkan)
- Kanegawa no kama sho (Ryukyu Kobujutsu Hozon Shinko Kai)
- Kanegawa no kama dai (Ryukyu Kobujutsu Hozon Shinko Kai)
- Sagami (ki) no kama
- Tozan oder Toyama no kama (Ryukyu Kobudo Hozon Shinko Kai, Ryukyu Kobujutsu Hozon Shinko Kai)
- Kama no Te/Ti oder Matayoshi no Kama
- Kama no Ho oder Ryuei no Kama (Ryuei Ryu)
- Kishaba no Kama ichi (Yamanni-Ryu)
- Kishabe no Kama ni (Yamanni-Ryu)
- Odo no Kama ich (Ryukyu Kenpo)
- Odo no Kama ni (Ryukyu Kenpo)
- Renshuho Shodan (Gendai Goshin Kobujutsu)
- Renshuho Nidan (Gendai Goshin Kobujutsu)
- Renshuho Sandan (Gendai Goshin Kobujutsu)
Literatur
- Fumio Demura: Kama – Karate Weapon of Self-Defense. Ohara Publications, Santa Clarita CA 1984, ISBN 0-89750-101-2.
- Toshihiro Obata: Kama. Weapon Art of Okinawa. Dragon u. a., Thousand Oaks CA u. a. 1987, ISBN 0-946062-14-5.