Kahle Drillingsblume
Die Kahle Drillingsblume[1] (Bougainvillea glabra) ist ein kletternder Strauch aus Südamerika. Sie wird häufig als Zierpflanze verwendet.
Kahle Drillingsblume | ||||||||||||
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Kahle Drillingsblume (Bougainvillea glabra) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Bougainvillea glabra | ||||||||||||
Choisy |
Beschreibung
Bougainvillea glabra bildet immergrüne, kletternde Sträucher, die als Spreizklimmer bis zu 10 m Wuchshöhe erreichen können.[2] Zunächst klettern die Pflanzen mit Hilfe von Sprossdornen; bei älteren Pflanzen können sich auch die Sprosse umeinanderschlingen und dadurch Halt und Stabilität gewinnen.[3]
Die Stämme sind dick, die Äste überhängend, kahl oder spärlich flaumig behaart. In den Blattachseln werden 5 bis 15 Millimeter lange, gerade Dornen gebildet. Die Laubblätter haben einen 0,3 bis 1 Zentimeter langen Stiel. Die Blattspreite ist eiförmig bis eiförmig-lanzettlich, spitz oder kurz zugespitzt, 5 bis 13 Zentimeter lang und 3 bis 6 Zentimeter breit, auf der Unterseite spärlich flaumig behaart und oberseits kahl. Die blattartigen Hochblätter sind purpurn bis violett gefärbt, länglich oder elliptisch, zugespitzt, 2,5 bis 3,5 Zentimeter lang und etwa 2 Zentimeter breit. Sie überragen die Blüten. Diese wachsen einzeln, zu zweit oder zu dritt auf etwa 3,5 Millimeter langen Blütenstielen. Die Kronröhre ist grünlich, deutlich abgewinkelt, etwa 2 Zentimeter lang, spärlich flaumig behaart, gerippt und zeigt vom Blütenstiel weg. Die Spitze ist fünffach gelappt und bildet einen kurzen, ausgebreiteten, weißen oder gelblichen Saum. Die sechs bis acht Staubblätter haben 8 bis 13 Millimeter lange Staubfäden. Der Fruchtknoten ist etwa 2 Millimeter lang, der Griffel 1 Millimeter und die Narbe 2,5 Millimeter.
Die Art blüht in ihrer Heimat und in südlichen Gebieten im Winter und Frühling, im Norden und in Glashäusern von März bis Juli.[4][5][6] Nach anderen Angaben blühen die Pflanzen in warmem Klima fast das ganze Jahr hindurch. Die Bestäubung der Blüten erfolgt durch Kolibris.[7]
Verbreitung
Das natürliche Verbreitungsgebiet liegt in Südamerika, in Brasilien in den Bundesstaaten Bahia, Minas Gerais, Paraná, Pernambuco, Rio de Janeiro, Santa Catarina und São Paulo.[8]
Systematik und Etymologie
Die Kahle Drillingsblume (Bougainvillea glabra) ist eine Art aus der Gattung Bougainvillea, die zur Familie der Wunderblumengewächse (Nyctaginaceae) gezählt wird. Sie wurde 1849 von Jacques Denys Choisy erstbeschrieben.[9] Synonyme der Art sind Bougainvillea brachycarpa Heimerl, Bougainvillea rubicunda Schott ex Rohrb. und Bougainvillea spectabilis var. glabra (Choisy) Hook.[10]
Der Gattungsname Bougainvillea erinnert an den französischen Seefahrer Louis Antoine de Bougainville (1729–1811), der die Expedition leitete, bei der die ersten Vertreter der Gattung beschrieben wurden.[11][12] Das Artepitheton glabra stammt aus dem Lateinischen und bedeutet „kahl“.[13]
Verwendung
Die Art wird häufig in Kultur verwendet, in Gebieten mit Frost in Glashäusern oder als im Gebäude überwinterte Kübelpflanze, sonst im Freien. Sie dient als Zierpflanze und hat auch medizinische Bedeutung.[4] Es gibt zahlreiche Kulturformen mit unterschiedlich gefärbten Hochblättern. Ebenfalls, jedoch seltener, wird die ähnliche Bougainvillea spectabilis kultiviert, die sich durch die samtig-filzige Blattunterseite von Bougainvillea glabra unterscheidet.[11]
Quellen
Literatur
- Wu Zhengyi, Peter H. Raven, Deyuan Hong (Hrsg.): Flora of China. Volume 5: Ulmaceae through Basellaceae. Science Press/Missouri Botanical Garden Press, Beijing/St. Louis 2003, ISBN 1-930723-27-X, S. 431 (englisch).
- Yasin J. Nasir: Flora of West Pakistan 115: Nyctaginaceae. Stewart Herbarium, Gordon College (u. a.), Rawalpindi 1977, S. 13.
- Peter Schönfelder, Ingrid Schönfelder: Die Kosmos-Kanarenflora. Über 1000 Arten und 60 tropische Ziergehölze (= Kosmos Naturführer). 3. Auflage. Franckh-Kosmos, Stuttgart 2012, ISBN 978-3-440-12607-3, S. 288, 289.
Einzelnachweise
- Deutscher Name nach Schönfelder: Die Kosmos-Kanarenflora, S. 288.
- Andreas Bärtels: Farbatlas Mediterrane Pflanzen. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 1997, S. 31. – Christian Grunert: Kletterpflanzen. 2. Auflage. Neumann-Verlag, Radebeul 1966, S. 15. – Die Angaben zur maximalen Wuchshöhe schwanken. Beispielsweise werden nur 4 m angegeben bei: Peter und Ingrid Schönfelder: Die Kosmos-Kanarenflora. Franckh-Kosmos, Stuttgart 1997, S. 290.
- Wilhelm Lötschert, Gerhard Beese: Pflanzen der Tropen. 3. Auflage. BLV, München 1989, S. 54.
- Dequan Lu, Michael G. Gilbert: Bougainvillea glabra, in Flora of China, Band 5, S. 431.
- Yasin J. Nasir: Bougainvillea glabra in Flora of West Pakistan 115: Nyctaginaceae. S. 13.
- Schönfelder: Die Kosmos-Kanarenflora, S. 288.
- Andreas Bärtels: Farbatlas Mediterrane Pflanzen. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 1997, S. 31.
- Bougainvillea glabra im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland.
- Bougainvillea glabra. In: The International Plant Name Index. Abgerufen am 7. Juni 2014 (englisch).
- Bougainvillea glabra. In: The Plant List. Abgerufen am 7. Juni 2014.
- Andreas Bärtels: Tropenpflanzen. Zier- und Nutzpflanzen. 5., überarbeitete Auflage. Eugen Ulmer Verlag, Stuttgart 2002, ISBN 3-8001-3937-5, S. 186.
- Helmut Genaust: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. 3., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Nikol, Hamburg 2005, ISBN 3-937872-16-7, S. 105 (Nachdruck von 1996).
- Helmut Genaust: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. 3., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Nikol, Hamburg 2005, ISBN 3-937872-16-7, S. 266 (Nachdruck von 1996).