Kafterbaum
Kafterbaum (bairisch 'Kofdàbààm) ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Obing im oberbayerischen Landkreis Traunstein. Bis zur Eingemeindung nach Obing am 1. Januar 1972 gehörte es zur Gemeinde Albertaich.
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Kafterbaum Gemeinde Obing | |
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Höhe: | 580 m ü. NHN |
Einwohner: | 24 |
Postleitzahl: | 83119 |
Vorwahl: | 08074 |
Auf Philipp Apians Bairischen Landtafeln von 1568 ist es auf Tafel 19 als Kaffterpaum verzeichnet.
Kaffter kommt von ahd. chaeft(a)ere/chaft(a)ere/-i - Lehnwort von lat. captoria/captorium für Bienen(fang)korb, Gefäß - bzw. kef(f)et - Lehnwort von lat. cavea für (Vogel-)Haus, Häuslein, Käfig, Gefängnis[1] - zu das Käf(f)ter/Kaf(f)ter/Kef(f)ter für kleiner enger Wohnraum, Kämmerchen, Verschlag, Gefängnis sowie später auch die Studentenstube bzw. die Kasernenstube oder aber das Kolleg bzw. die Kaserne selbst.[2][3] In Kombination mit dem paum dürfte am Wahrscheinlichsten die mittelalterliche Imker-Praxis, in hohlen Bäumen mit Hilfe des chafteri (Kepffter) Bienenschwärme zu locken, zu fangen und zu halten, namensgebend gewesen sein.[4]
1874 ist in der kirchlichen Statistik von 5 Häusern mit 31 Seelen die Rede.[5]
Baudenkmäler
In Kafterbaum ist am Gattenhamer Feld eine Wegkapelle als Baudenkmal gekennzeichnet, die laut Jahreszahl am Gitter 1882 errichtet wurde.
Literatur
- Walter Mayer, De Obinga im Laufe der Zeit, Obing 1991
- Aloys Kis: Die Pfarrei Obing, in Oberbayerisches Archiv Band XL, München 1881.
- Müllers Großes Deutsches Ortsbuch 2012. Vollständiges Ortslexikon, 2012, S. 682
Einzelnachweise
- Jacob Grimm, Deutsches Wörterbuch, 1873, Bd. 5, S. 383
- Vgl. Grimm 1873, S. 26
- Karl Christian Müller, Allgemeines Verteutschungswörterbuch der Kriegssprache, 1814, S. 41 und 332
- Ludwig Armbruster. Zur Bienenkunde und lmkerei des Mittelalters, Archiv für Bienenkunde, 21, 1940, S. 78, 168 und 186f.
- Anton Mayer, Statistische Beschreibung des Erzbisthums München-Freising, 1874, S. 604